Am Ende hat es dann doch nicht gereicht und Gabriel „Gaga“ Clemens hat bei der Darts-WM in London den sensationellen Einzug ins Finale verpaßt. Vizeweltmeister Michael Smith war einfach zu stark. Trotzdem ist der „German Giant“ ein Sieger und hat mehr vollbracht als nur den Einzug als erster Deutscher in ein Halbfinale und den Gewinn von 50.000 Pfund Preisgeld. Sportfreude, ausgelassene Zuschauerstimmmung und Begeisterung für schwarz-rot-goldene Spieler lagen angesichts einer gekauften Winter-Fußballweltmeisterschaft und einer als linke Werbetruppe mißbrauchten Nationalmannschaft brach. Man schämte sich eher für die buntgemischten Kicker-Millionäre, die lieber ideologischen Zeichen hinterherliefen als sportliche Leistungen vollbrachten. Der 39jährige Darts-Profi aus dem Saarland hat die leidenden deutschen Fans wiederbelebt, den Kneipen der Republik erneut Stimmung eingehaucht und vielen Menschen inmitten eines krisengeschüttelten Jahreswechsels Freude und Leidenschaft gespendet. Von wegen der miesepetrige Deutsche: bei den Spielen in England zeigten sich viele Schlachtenbummler wieder von ihrer besten launigsten Seite. Oftmals pure Ekstase und Spannung. Der vielfach auch wegen seiner skurrilen Typen und karnevalsähnlichen Events belächelte Pinten-Sport hat dem Milliardenbusiness Fußball mal eben mit ein paar Pfeilen und Pitchern gezeigt, worauf es ankommt: Authentizität, Eifer und Fröhlichkeit.