© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/23 / 06. Januar 2023

Leserbriefe

Zu: „Gegen die Weihnachtsleugner“ von Peter Hahne, JF 52/22 – 1/23

Zur Firmung das Wort der Grünen

Die Ausführungen von Peter Hahne erinnern mich schmerzhaft an die vor wenigen Jahren anläßlich der Firmung unseres Filius im Imperativ vorgetragenen, mahnenden Worte von der Kanzel, es möge bitte weniger Fleisch verzehrt werden! Um die festliche Veranstaltung ex post nicht zu entwerten und den vortragenden Geistlichen direkt zur Rede zu stellen, habe ich mir die Bitte erspart, er möge doch bitte künftig nicht mehr das Wort der Grünen, sondern das Wort Gottes verkünden.

Tom Keller, Wegberg






Zum Bild der Woche: „Es darf geküßt werden“, JF 52/22–1/23

Alarm in Wokenkuckucksheim

„Oh, wie sexistisch!“ höre ich es aus dem woken, links-grünen, politisch-korrekten Milieu schon tönen. Frauen, die unter dem Mistelzweig stehen, werden praktisch zum Freiwild erklärt und müssen sich küssen lassen, ob sie wollen oder nicht. Dagegen sind für das gleiche Milieu Vergewaltigungen und Messerattacken durch Angehörige bestimmter Kulturkreise offenbar Peanuts. Diesen Eindruck muß man zumindest haben, wenn man das dröhnende Schweigen dieser Leute oder das Herunterspielen zu Einzelfällen bei solchen Verbrechen verfolgt.

Roland Lissowski, Gelnhausen






Zum Jahresrüblick: „Zeit der Zeitenwende“, JF 52/22–1/23

Der erste Angriff auf Deutschland

Nachdem ich Ihren Jahresrückblick für 2022 durchgelesen hatte, stellte ich fest, daß die Sprengung der Pipeline zwischen Rußland und Deutschland im September 2022 mit keiner Silbe erwähnt wird. Immerhin ist dieses Ereignis als erster Angriff auf Deutschland nach dem 8. Mai 1945 zu werten. Warum das im Jahresrückblick keine Rolle spielt, erschließt sich mir nicht. Wichtiger erschien der Redaktion allerdings, die Bluttat von Butscha zu erwähnen und den russischen Truppen anzurechnen. Leider kenne ich dafür bis heute eine unabhängige Aufklärung über diese Greueltat nicht. Es ist ja wohl nicht so, daß von seiten der ukrainischen Armee keine Kriegsverbrechen durchgeführt und geduldet werden.

Thomas Peinke, Leipzig






Zu: „Die Sonne auf Erden“ von Marc Schmidt, JF 52/22 – 1/23

Brillanter PR-Coup, mehr nicht

Warum beten Journalisten, leider auch der JF, immer wieder unhinterfragt Jubelmeldungen amerikanischer Nachrichtenagenturen nach? Aus einem Energieeinsatz von 300 Megajoule Mj insgesamt 3,15 Mj, mithin also etwas mehr als ein Prozent, Energie zu gewinnen, ist natürlich kein Durchbruch. Sondern ein PR-Coup, wie ihn die Amerikaner nun wirklich brillant beherrschen. Und der Bau des ITER in Frankreich schreitet keinesfalls „zügig voran“. Die Investitionssummen sind mit 10 Milliarden Dollar auf zehn Jahre gerechnet lächerlich, vom vielversprechenden Wendelstein in Greifswald ganz zu schweigen. Eine sinnvolle Wende, die technisch sicherlich möglich wäre, ist – aus meiner Erfahrung als Diplom-Physiker – zumindest in diesem Deutschland nicht gewünscht.

Dr.-Ing. Frithjof Wollbold, Lemförde






Zu: „Korruption im Parlament“ von Albrecht Rothacher, JF 51/22

Doppelmoral kaum zu überbieten

Die Korruptionsvorwürfe gegen die inzwischen geschaßte EU-Vizepräsidentin Eva Kaili zeigen deutlich, daß diese Behörde jegliche demokratische Legitimation, spätestens seit Frau von der Leyen – ohne überhaupt von den Deutschen gewählt worden zu sein – in Brüssel regiert, längst verloren hat. Ein Selbstbedienungsladen war die Europäische Union ja schon lange. Man denke nur an die Reisekostenabrechnungen der Parlamentarier, die an den Sitzungen gar nicht umfänglich teilgenommen haben. Diese Doppelmoral ist kaum noch zu überbieten. Ob der AfD-Abgeordnete Markus Buchheit auf seine dringliche Anfrage umfassende Antworten erhält, ist sehr zu wünschen, und ich hoffe, die JF bleibt am Thema dran!

Claus Hörrmann, Neustadt/Sachsen






Zum Schwerpunktthema: „Ministerin auf ­Abruf“, JF 51/22

Offensichtlich herrscht Angst

Auf Veranlassung der Bundesministerin für Inneres und Heimat, Nancy Faeser, hat die Bundesanwaltschaft Mitte Dezember 2022 insgesamt 25 mutmaßliche „Reichsbürger“ festnehmen lassen. Von ihnen soll angeblich eine Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung ausgegangen sein. Polizisten durchsuchten 160 Objekte in der Bundesrepublik Deutschland. Die festgenommene „Rentner-Combo“ soll sogar über eine Armbrust verfügt haben. Um Himmels Willen, wollten sie damit eventuell gar den Reichstag stürmen? Einige dieser Rentner sollen sogar mit ihrem Rollator verhaftet worden sein. 

Wie anders nach der Ermordung eines 14jährigen Mädchens durch einen Asylbewerber, an dessen Beerdigung kein deutscher Politiker teilnahm. Der türkische Botschafter allerdings war dazu aus Berlin angereist. Wann tut Nancy Faeser endlich etwas für die Sicherheit der deutschen Bevölkerung? Es reicht nicht, sich in Katar mit der „One Love“-Armbinde zu zeigen und sich als moralischer Querulant gegenüber dem Gastgeber aufzuspielen. Deutschlands Politiker müssen vor der eigenen Haustüre kehren, das heißt: kontrollierte Einwanderungspolitik und konsequente Abschiebung von Straftätern, die ihr Gastrecht mißbraucht haben. Die Innenministerin muß infolge permanenten Versagens abgelöst und durch eine fachkundige und ideologiefreie Persönlichkeit ersetzt werden. 

Das Kanzleramt und der Bundestag in Berlin sollen durch einen tiefen Graben und hohe Zäune von der Bevölkerung abgegrenzt werden. Offensichtlich herrscht Angst vor dem Wähler und dem eigenen Volk, welches sich nicht den Wünschen einer unbelehrbaren Politikerkaste beugen möchte.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg






Zu: „Mord von Illerkirchberg / Blick in die Augen der Familie“ von Dieter Stein, JF 51/22

Ab in die Wüste, Faeser kennt Katar bereits

Man hat den Eindruck, daß die Politik den Verstand verloren hat. 2019 wurde ein junges Mädchen in Illerkirchberg von fünf Männern vergewaltigt, die verurteilt wurden. Einer der Häftlinge wurde jetzt entlassen, wohnt aber genau wieder dort. Soviel zum „Feingefühl“ der Verantwortlichen. Berechtigt wurde das Innenministerium in Berlin kontaktiert mit der Bitte um Überstellung ins Herkunftsland.Antwort: keine! Trotz polizeilicher Überwachung ist der junge Mann jetzt wohl „untergetaucht“. Dieses Fehlverhalten müßte doch zwingend mit „Entlassung“ geahndet werden. Vor allem die Bundesinnenministerin gehört in die Wüste geschickt. In Katar kennt sie sich ja schon aus. Dort kann sie dann ihr albernes Regenbogenbändchen spazieren tragen.

Horst Niehues, Sulz am Neckar




Auch Merkel gehört auf die Anklagebank

In den Berichten über die von einem Eritreer hingemetzelten jungen Mädchen vermisse ich den Bezug auf die eigentlich Verantwortliche für diese schrecklichen Gewalttaten: Frau Merkel. Diese unglückselige Person hat 2015 ausdrücklich untersagt, daß die Identität der einströmenden Massen von Hunderttausenden fast ausschließlich jungen Männern geprüft wird und daß diese nicht postwendend zurückgeschickt wurden. Daher ist sie mitverantwortlich für die inzwischen unzähligen Toten und vergewaltigten Frauen (zunehmend als Gruppenvergewaltigungen), die seither auf das Konto der anhaltenden Massenzuwanderung gehen, die Frau Merkel initiiert hat – wie schön für diese Frau, daß sie „mit sich im reinen“ ist.

Hans-Dirk Krämer, Langenfeld






Zu: „Unsanftes Ende für sanfte Riesen“ von Paul Leonhard, JF 51/22

Zweifelhafte Artenvielfalt

Mit einiger Verwirrung las ich den oben genannten Artikel. Die Frage, die sich mir dabei stellte, lautet: Welche Tiere werden oder wurden dort ausgewildert? Handelt es sich um Wisente oder um Auerochsen (bei letzteren wäre nur die nachgezüchtete Art möglich, da die urprünglichen, echten Ur-Rinder schon seit knapp 400 Jahren ausgerottet sind) oder um beide Arten? Ich könnte googeln, um Klarheit zu gewinnen, finde aber, wenn man so einen Artikel schreibt, sollte es nicht dem Leser überlassen werden, sich die Fakten anderweitig zu suchen. Andernfalls sollte man ein Rätsel auch als solches deklarieren.

Hans-Georg Korsinski, Reimershagen






Zum Forum: „Alles eine Soße“ von Björn Schumacher, JF 51/22

Bei Winnetou und Dreadlocks ist Schluß

Vielen Dank für den ausgezeichneten Aufsatz über Antirassismus. Früher konnte ich noch nachvollziehen, warum jemand Rassismus anprangert. Nicht gut finden, aber nachvollziehen. Ich dachte: Na, gut, wenn man so denkt, dann ist das Rassismus. So kann ich nachvollziehen, daß die Linken gegen Racial Profiling sind. Es gibt ja immer wieder Berichte von Schwarzen, die ständig kontrolliert werden. Und dies stelle ich mir auch sehr unangenehm vor (ich bin dennoch dafür). Mittlerweile kann ich aber in keiner Weise mehr verstehen, warum manche angeprangerten Dinge rassistisch sein sollen (Winnetou? Dreadlocks?). Ich kann mir das nicht erklären. Und das macht es natürlich auch so schwer, dagegen zu argumentieren. Die Argumente der Linken sind nicht greifbar, sie sind ideologisch.

Brigitte Matzke, Backnang






Zu: „Schädliche US-Strategien“ von Thorsten Hinz, JF 51/22

Nebulös und mißverständlich

Vorweggenommen: Thorsten Hinz zählt meines Erachtens zu den fähigsten Journalisten in dieser Republik. Leider ist außergewöhnlich hohes Niveau aber nicht immer zu halten. Schon die Überschrift der Rezension ist daneben, und auch der Text ist zum Teil äußerst mißverständlich. So bleibt Hinz’ Haltung zum Überfall der Russen auf die Ukraine nebulös. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg stellte sich heraus, daß dieser Krieg viele Väter hatte (Schultze-Rhonhof). Trotzdem wird kein Mensch die USA dafür rügen, daß sie den Sowjets mit Militärhilfe größten Ausmaßes Hilfe geleistet hat, um den Nationalsozialismus zu besiegen. 

Was den Ukraine-Krieg betrifft: Wenn das Kind soweit in den Brunnen gefallen ist, daß es nur noch mit einem beherzten Rettungsversuch gerettet werden kann, dann sollte man nicht klugschwätzerisch  am Brunnenrand darüber diskutieren, ob und wie  Brunnen oder Kind an dem Unglück schuldig sind. Auch Thorsten Hinz sollte – von den Buchautoren Guérot und Ritz mal abgesehen – klar sein, daß die Ukraine zu einem Überlebenskrieg von den Russen und ihrem verbrecherischen Kreml-Regime genötigt wird und jegliche Unterstützung verdient. Und meiner Meinung nach ist fortan eine Abhängigkeit der Ukraine von den USA eindeutig akzeptabler als eine Ukraine unter der Knute der Russen.

Dirk Jungnickel, Berlin




Treffsicher und begeisternd

Mit großer Erleichterung habe ich die treffsichere Rezension des mit Begeisterung gelesenen Essays „Endspiel Europa“ der neuen „Mutter Courage“ der freien Linken, Ulrike Guérot und des nicht transatlantisch festgelegten Rußlandkenners Hauke Ritz gelesen. Wieder einmal ist es Thorsten Hinz, der die für mich besorgniserregende Schieflage der JF in Sachen Rußland-Ukraine-Berichterstattung ausgleicht und für die notwendige Balance sorgt, die in den Mainstreammedien völlig fehlt, wie ja schon bei der Corona-P(l)andemie! 

Marc Heinecke, Hemmingen






Zu: „Weiße in der Minderheit“ von Julian Schneider, JF 50/22

Nur noch privat oder kirchlich

Vielen Dank für diesen Artikel zur Zuwanderung und Geburtenrate in Großbritannien. Ich möchte noch auf zwei Aspekte hinweisen, über die man sich in Deutschland wohl nicht im klaren ist: Daß die weiße Bevölkerung in London und anderen Großstädten in der Minderheit ist, ist nach Meinung vieler Bewohner noch verkraftbar. Eltern sehen das aber entschieden anders! Die Klassen an den staatlichen Grundschulen bestehen inzwischen aus 75 bis 100 Prozent Migrantenkindern (zum Beispiel in East End), was eine Schulbildung, die diesen Namen verdient, unmöglich macht. Keine britische Familie schickt ihre Kinder auf eine staatliche Schule mehr. Diese gehen auf – kostenpflichtige – private oder kirchliche Schulen. Ob diese Entwicklung der grünen Lehrerschaft in Deutschland klar ist?

Die Zuwanderung von Fachkräften ist immer willkommen, darüber sind sich wohl alle einig. Aber wozu sie auch führen kann, sieht man zur Zeit an den Hongkong-Chinesen, die nach Großbritannien einströmen. Circa 100.000 sind bis Januar 2021 gekommen unter dem großzügigen Welcome-Program. Sie sind englischsprachig, meist vermögend und gebildet (70 Prozent haben einen Universitätsabschluß), es sind viele Familien mit Kindern. Eigentlich wunderbar! Aber was suchen sie? Genau, ein Häuschen in der Nähe einer guten Privatschule, siehe oben. Der Wohnungsmarkt, der schon vorher sehr schwierig war für einheimische Familien, ist jetzt komplett zu. Auch mein jüngster Sohn und seine Frau gehören zu den verzweifelten Haussuchenden.

Jacqueline A. Henley, Stuttgart