Über 125 Millionen Abonnenten, Videos mit mehr als 300 Millionen Aufrufen – der 24jährige Jimmy Donaldson ist seit kurzem der erfolgreichste Youtuber der Welt. Seine über 700 Beiträge zählen insgesamt mehr als 17 Milliarden Klicks. Von so einer gigantischen internationalen Reichweite können viele Sendeanstalten bestenfalls träumen.
Aber was macht Donaldson alias „MrBeast“ so populär? Sein Rezept: Mit skurrilen Aktionen können Fans hohe Geldsummen oder Luxusobjekte gewinnen. Die Preise finanziert der clevere Nachwuchs-Medienzar durch potente Werbepartner. Er selbst macht enorme Gewinne mit dem bezahlten Reklamegeschäft auf Youtube.
Mr. Beast hat mit Videos über Computerspiele angefangen, heute ist er Multimillionär mit eigener Burgerkette.
Mit seinen Millionenerlösen finanzierte der Heranwachsende aus den USA unter anderem eine eigene Burgerkette mit inzwischen rund tausend Franchise-Filialen, aber auch Wohltätigkeitskampagnen zur Unterstützung maroder Schulen, armer Familien oder Ukraine-Flüchtlinge. Die Videos dieser Aktionen erreichen wiederum Millionen Zugriffe, die bares Geld einbringen.
Was muß man tun, um von MrBeast Dollarbeträge, ein Haus oder ein Luxusauto geschenkt zu bekommen? Zum Beispiel mit mehreren Mitbewerbern einen Lamborghini anfassen – wer zuletzt losläßt, kriegt den Wagen. Ein Familienvater gewann eine halbe Million Dollar, nachdem er hundert Tage ununterbrochen in einem roten Farbkreis ausharrte, natürlich permanent von Kameras beobachtet.
„MrBeast“ hat mit 13 Jahren im Computerspiele-Format der „Let’s Play“-Videos auf Youtube angefangen. Heute ist er Multimillionär. Ist es angesichts solcher Geschichten verwunderlich, wenn Jugendliche als Berufswunsch „Youtuber“ oder „Influencer“ angeben? Der Erfolg hat aber auch Schattenseiten: Gekündigte Mitarbeiter schildern Donaldson abseits der Kameras als cholerisch, „schwierig“ und brutal.
Wer sich darüber grämt, daß über hundert Millionen Zuschauer lieber diesen bescheuerten Krawall, Quatsch und Kitsch ansehen, statt „Hundert Meisterwerke“ oder Geschichtsdokumentationen, der blicke nur auf den alten Adam inmitten der Konsumgesellschaft aus Luxusgütern und Statussymbolen.