Staatssekretärin will Nofretete zurückgeben
BERLIN. Die Berliner Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung, Saraya Gomis, hat sich für die Rückgabe der Nofretete-Büste an Ägypten und des Pergamonaltars an die Türkei ausgesprochen. Zudem sollen sämtliche fremden Ausstellungsstücke an die Herkunftsländer gehen. „Aus einer Antidiskriminierungsperspektive muß man sagen: All die Kulturgüter aus anderen Weltregionen gehören nicht uns, sie sind unrechtmäßig hier“, sagte sie dem Tagesspiegel. Die Büste der Nofrete gehöre ihrer Ansicht nach nicht ins Berliner Neue Museum. Kulturgüter aus anderen Weltregionen seien unrechtmäßig in Deutschland. Die um 1350 vor Christus gefertigte Büste der Hauptgemahlin von Pharao Amenophis IV. wurde nach Angaben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bei einer durch die ägyptische Altertümerverwaltung genehmigten Grabung 1912/13 gefunden und legal ausgeführt. Der Unternehmer und Kunstmäzen James Simon, der die Grabung finanziert hatte, schenkte die Nofrete-Büste zusammen mit anderen Funden 1920 den Berliner Museen. Diese Grabungs- und Fundteilungsgeschichte ist laut Stiftung dokumentiert, aufgearbeitet und publiziert. Von ägyptischer Seite gibt es immer wieder private Initiativen für eine Rückgabe der Nofretete. Eine entsprechende Forderung von seiten des ägyptischen Staates liegt laut Stiftung nicht vor. Die Einzelteile und Friese des Pergamonaltars wurden bei einer von der Regierung des Osmanischen Reiches genehmigten Grabung zwischen 1878 und 1886 freigelegt – ebenso die Akropolis der kleinasiatischen Stadt Pergamon. Der Vorgängerstaat der Türkei und das Deutsche Reich einigten sich in einer Fundteilung darauf, daß der Altar nach Berlin gebracht und dort gezeigt werden darf. (fh/tha)
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Sonderausstellung über die Schumann-Väter
ZWICKAU. Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau nimmt in einer Ausstellung die Väter des Künstlerpaares Robert und Clara Schumann in den Blick. „Große Väter: August Schumann und Friedrich Wieck“ lautet der Titel der Schau, die am kommenden Sonntag (8. Januar) eröffnet wird. „Ihre Namen stehen oft im Schatten der noch weit bekannteren Kinder, doch von der Berühmtheit der Väter zeugen Lexikonartikel schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts“, erläuterte das Museum am Montag dieser Woche. So sei August Schumann (1773–1826) als Verleger, Schriftsteller, Übersetzer und Buchhändler tätig und seine Buchreihen im In- und Ausland gefragt gewesen. Friedrich Wieck (1785–1873), Clara Schumanns Vater, arbeitete als Klavier- und Gesangspädagoge, Komponist, Musikschriftsteller sowie Instrumentenhändler in Dresden und Leipzig. Der Erfolg seiner pädagogisch-progressiven Methodik zeige sich nicht zuletzt an seinen Töchtern Clara und Marie, die international als Pianistinnen auftraten, hieß es. Den Angaben zufolge werden in der Sonderausstellung unter anderem Porträts, Tagebücher, Bücher und Notendrucke gezeigt, ebenso Besitztümer der beiden Männer wie eine Tabakdose und ein silberner Trinkbecher. Zudem widmet sich je eine Vitrine den persönlichen Beziehungen Robert und Clara Schumanns zu ihren Vätern. Die Schau ist bis zum 1. Mai im Foyer des Robert-Schumann-Hauses am Hauptmarkt zu sehen. (JF)