© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/23 / 06. Januar 2023

Meldungen

Abstimmung über den „Sprachwahrer des Jahres“

ERLANGEN. Fußball-Präsident Dirk Zingler von Union Berlin, ein VW-Mitarbeiter und Wolf Schneider, der im November verstorbene Großmeister der Sprachstilkunst: Sie alle können „Sprachwahrer des Jahres 2022“ werden. Das teilte die Deutsche Sprachwelt mit. Die vierteljährlich erscheinende Sprachzeitung ruft wieder zur Wahl der „Sprachwahrer“ auf. Auch die Karl-May-Gesellschaft, das Aktionsbündnis Märchenland und die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen stehen auf der Liste mit Vorschlägen. Die Abstimmung endet am 31. Januar 2023. Der große Sprachlehrer Wolf Schneider („Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergaß“) setzte sich bis zuletzt für eine verständliche Sprache ein und erreichte damit ein Millionenpublikum. Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, bevorzugt eine klare, ehrliche und genderfreie Sprache. Er sagte der Tageszeitung Die Welt: „Auch die Sprache darf bei uns im Stadion rauh sein. Nicht verletzend oder diskriminierend. Aber wir werden als Klub eben auch nicht gendern. Wir machen da niemandem etwas vor oder versuchen etwas darzustellen, was wir nicht sind.“ VW-Mitarbeiter Alexander B. klagte dagegen, daß Audi-Mitarbeiter in der Kommunikation mit ihm Gender-Formen mit Unterstrich („Mitarbeiter_innen“) nutzen müssen. Obwohl er vor Gericht verlor, gab er vielen unzufriedenen Kollegen eine Stimme. Karl-May-Gesellschaft und Karl-May-Stiftung stellten mit einer Petition die Ehre des Schriftstellers wieder her, nachdem der Verlag Ravensburger vor Rassismus-Vorwürfen eingeknickt war. Das Aktionsbündnis Märchenland will den sagenhaften Reinhardswald vor einem riesigen Windindustriegebiet schützen. Die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen wehrt sich gegen Einschnitte der Regierung beim Deutschunterricht. Seit dem Jahr 2000 bestimmen die Leser der Deutschen Sprachwelt die „Sprachwahrer des Jahres“. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Dieter Hallervorden (2021), Monika Gruber (2014), Loriot (2011) und Benedikt XVI. (2005). (JF)

 https://deutsche-sprachwelt.de





Stiftung Berliner Mauer: Besuchszahlen steigen 

BERLIN. Im vergangenen Jahr haben wieder deutlich mehr Menschen die historischen Orte zur Berliner Mauer besucht als im Vorjahr. So seien knapp 280.000 Menschen in das Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer gekommen, teilte die zuständige Stiftung am Montag dieser Woche mit. 2021 seien es rund 56.000 gewesen. Das Open-Air-Gelände in der Bernauer Straße besuchten laut der Jahresbilanz etwa 750.000 Menschen. (tha)

 www.stiftung-berliner-mauer.de




Sprachpranger

Das Allianz Pride Netzwerk

soll eine „Plattform für LGBTQ+ Mitarbeitende und deren Unterstützer:innen“ und ein „größeres Bewußtsein für die LGBTQ+ Community“ in dem Versicherungskonzern Allianz SE schaffen und gleichzeitig „als Arbeitgeber erster Wahl auch für LGBTQ+ Bewerber:innen“ positionieren