© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/23 / 06. Januar 2023

Meldungen

EU-Etat 2021: Nur zehn Nettozahler, 17 Empfänger

KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Finanzströme zwischen den 27 Mitgliedstaaten und dem EU-Haushalt analysiert. Demnach haben 2021 zehn Staaten mehr in den EU-Etat eingezahlt, als sie daraus erhalten haben, 17 Staaten waren hingegen Nettoempfänger (IW Report 55/22). Deutschland war mit 21,4 Milliarden Euro der größte EU-Nettozahler. Bei den Nettoempfängern lag Polen mit 12,9 Milliarden Euro vorn. Bei den Pro-Kopf-Zahlungen ergibt sich ein anderes Bild: Hier lag Deutschland (257 Euro) knapp vor Dänemark (253). Es folgten Schweden (240), die Niederlande (233), Finnland (175) und Frankreich (162). Bei den Pro-Kopf-Nettoempfängern lagen Litauen (586), Estland (563), Lettland (478), Ungarn (445), Griechenland (439) und Kroatien (438) vorn. Polen erhielt pro Kopf mit 342 Euro weniger als Luxemburg (387), das laut Internationalem Währungsfonds mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 136.701 Dollar das reichste EU-Land war. Deutschland lag mit 51.238 Dollar im EU-Mittelfeld. (fis)

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Krypto-Börsen: Gewaltige Vermögenspreisblase?

WASHINGTON. Die US-Wirtschaftsjuristin Hilary J. Allen hat angesichts der Pleiten bei Krypto-Börsen (JF 48/22) vor Illusionen bei der Blockchain-Technologie gewarnt. An den Aktienmärkten fließe das Geld „meist in produktive Aktivitäten“, in der Krypto-Szene gäbe es „nichts, was wachsen könnte – außer einer gewaltigen Vermögenspreisblase“, erklärte die Professorin von der American University in der Neuen Zürcher Zeitung. „Terra Luna, Celsius, und nun hatten wir gerade FTX und danach BlockFi – die Dominosteine fallen einer nach dem anderen, und ein Ende scheint nicht absehbar.“ Die Werthaltigkeit von Kryptovermögen sei zweifelhaft: „Tatsächlich kann man auch Geld verdienen, wenn man zu einem bestimmten Preis einsteigt und später etwas teurer an einen anderen verkauft. Aber es ist eine Wette darauf, einen anderen Dummen zu finden, der mehr dafür bezahlt.“ (fis)

 www.wcl.american.edu





Zahl der Woche 

Auf 273 Millionen Liter sind 2021 die italienischen Prosecco-Exporte in Nicht-EU-Länder gestiegen. Das waren zwei Drittel mehr als 2017 (162,7 Millionen Liter). Die französischen Champagner-Ausfuhren erhöhten sich von 81 auf 93,5 Millionen Liter, die der spanischen Cava-Exporte von 55,8 auf 65,3 Millionen Liter. Hauptzielland der EU-Schaumweinausfuhren von insgesamt 636 Millionen Liter waren die USA (31 Prozent; 198 Millionen Liter). Quelle: Eurostat