© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/23 / 06. Januar 2023

Meldungen

Russen wollen lettische Staatsangehörigkeit  

RIGA. Das Interesse der Russen an der lettischen Staatsbürgerschaft hat sich nach Angaben des Amtes für Staatsbürgerschafts- und Migrationsangelegenheiten verdoppelt. „Das Interesse ist enorm gestiegen. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben wir einen deutlichen Anstieg der Anrufe von russischsprachigen Personen sowie von E-Mails und schriftlichen Eingaben verzeichnet“, zitiert das lettische Nachrichtenportal LSM die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Amtes Madara Puķe. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres hätten 111 russische Bürger die Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung erhalten, während 312 Inhaber russischer Pässe einen Antrag auf Einleitung des Einbürgerungsverfahrens gestellt hätten. Um die lettische Staatsbürgerschaft zu erhalten, müssen die Antragsteller nicht nur mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung in Lettland leben und eine legale Einkommensquelle für die letzten fünf Jahre vorweisen können, sondern auch die gleiche Einbürgerungsprüfung (Grundkenntnisse in Geschichte und Verfassung) bestehen wie „Nicht-Bürger“ der Republik Lettland. Sie müssen also Lettischkenntnisse auf B1-Niveau nachweisen können. (ctw)





Namibia: Alkohol wird zum Problem 

WINDHUK. Der Generalinspekteur der namibischen Polizei, Joseph Shikongo, hat das alarmierende Ausmaß der Kriminalität in Namibia beklagt, den Namibiern jedoch versichert, daß sich die Polizei weiterhin für die Gewährleistung von Sicherheit und anderen polizeilichen Dienstleistungen im Land einsetzt. Bei der offiziellen Eröffnung der Polizeistation Ongha in der Region Ohangwena betonte Shikongo, daß die Angst vor Verbrechen vielen Bürgern einen Schauer über den Rücken jage, da einige Verbrechen auf grausame Weise begangen würden, insbesondere Vergewaltigungen und Verbrechen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt (SGBV). Angaben der Nachrichten von Hitradio Namibia zufolge hatte Shikongo auch vor den negativen Folgen des Alkoholkonsums in Namibia gewarnt. In vielen Fällen von tätlicher oder SGBV-Gewalt spiele der Mißbrauch von Alkohol und Drogen eine Rolle, so Shikongo. Alkohol werde zum Problem in Namibia, so der Polizeichef weiter. Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte sich Präsident Hage Geingob nach Angaben des Namibian über namibische Männer lustig gemacht. Er habe betont, daß sie ihre Zeit mit nutzlosen Dingen wie Alkohol und Drogen verbringen, während ihre weiblichen Kollegen im Leben Fortschritte machten. Dies führe dazu, daß Männer in die peinliche Situation kämen, daß ihre Ehefrauen gebildeter seien und mehr verdienten als sie. „Dies könnte einen männlichen Chauvinisten frustrieren, der dann Frustration und Aggressionen wie Schläge und Morde zeigt“, betonte Geingob. Parallel dazu hatte der Präsident das Parlament aufgefordert, Gesetze zu verabschieden, mit denen die zahlreichen sozialen Mißstände, wie zum Beispiel sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt, bekämpft werden könnten. „Wir sind immer noch mit einem hohen Maß an SGBV-Gewalt, einer geringen Beteiligung von Frauen an formellen wirtschaftlichen Aktivitäten, steigender Arbeitslosigkeit und Armut unter Frauen und Jugendlichen konfrontiert“, erklärte die Gouverneurin der Region Khomas, Laura McLeod-Katjirua, Mitte Dezember. (ctw)