© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/22 / 09. Dezember 2022

Enorme Kraftanstrengungen für digitalisierte Bildung
Informatik als Pflichtfach
(dg)

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) ist unzufrieden mit dem Fortschritt der Digitalisierung in Schule, beruflicher Bildung und Universität. In ihrem jüngsten Gutachten ermahnt sie daher die Kultusministerien der Länder, mehr für die Vermittlung digitaler Kompetenz und Informatikinhalte zu tun, die noch umfassender als bisher in den Bildungsplänen zu berücksichtigen seien. Die SWK sieht großen Handlungsbedarf bei der „Anpassung“ von Bildungsinhalten, der Entwicklung forschungsbasierter Lernmaterialien sowie bei der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften. „Um das Bildungssystem in unserer digitalisierten Welt weiterzuentwickeln“, sind, wie der SWK-Co-Vorsitzende Olaf Köller fordert, „trotz aller Fortschritte auch weiterhin enorme Kraftanstrengungen nötig“. Die Kommission konkretisiert ihre Vorschläge für Kindergarten, Schule, für Berufs-, Lehrkräfte- und Hochschulbildung. So empfiehlt sie für Schulen die dauerhafte Einrichtung von Zentren für digitale Bildung, die unter anderem den Ländern helfen sollen, Fortbildungsprogramme für Lehrer zu entwickeln und zu implementieren. Als weitere Maßnahme solle Informatik als Pflichtfach spätestens nach der Grundschule eingeführt werden. An Universitäten und Hochschulen seien die allgemeinen und die fachspezifischen Kompetenzen von Studenten und Dozenten zu stärken. Die gutachterlichen Empfehlungen, stellte Köller klar, zielen also darauf, zentrale digitalisierungsbezogene Inhalte „verbindlich“ in Aus- und Fortbildung zu verankern (Physik Journal, 11/2022). 


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