© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/22 / 25. November 2022

Meldungen

Twitter entsperrt Profil von Donald Trump

SAN FRANCISCO. Twitter hat das seit Anfang 2021 gesperrte Profil des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeschaltet. Kurz zuvor hatte der neue Besitzer des Kurzmitteilungsdienstes, Elon Musk, die Nutzer abstimmen lassen. In der auf 24 Stunden angesetzten Umfrage sprachen sich 51,8 Prozent der Teilnehmer für eine Freischaltung von Trumps Account aus. „The people have spoken“ („Das Volk hat gesprochen“), schrieb Musk daraufhin in einem Beitrag und kündigte die Rückkehr des Republikaners an. Kritiker bemängeln, daß eigentlich ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten eingesetzt werden sollte, bevor bedeutende umstrittene Konten wiederhergestellt werden. Zudem sei Musks Abstimmung nicht repräsentativ, da an ihr lediglich etwa 15 Millionen User teilgenommen hätten, während Twitter auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer komme. Kurz vor Ablauf der Umfrage bekräftigte Trump, er wolle bei seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social bleiben. Dementsprechend zurückhaltend zeigte sich der Politiker. Sein letzter Tweet auf dem innerhalb eines Tages mehr als 80 Millionen Follower sammelnden Account stammt vom 8. Januar 2021 – damals hatte Trump etwa genauso viele Abonnenten. Kurz darauf wurde er bei Twitter gesperrt, da er vermeintlich Sympathien für seine Anhänger bekundet hatte, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten. Neben Trump entsperrte das US-Unternehmen auch die Konten der Komikerin Kathy Griffin, des Autors und Psychologen Jordan Peterson sowie der konservativen Satireseite „Babylon Bee“. Peterson und „The Babylon Bee“ waren im August beziehungsweise März wegen Verstößen gegen die Twitter-Richtlinien gecancelt worden, weil sie den Transgender-Hype kritisiert hatten. Griffin war erst kürzlich gesperrt worden, nachdem sie die neuen gelockerten Verifizierungsregeln genutzt hatte, um ihren Benutzernamen in „Elon Musk“ zu ändern. (gb)





Verschwendung beim RBB geht weiter

BERLIN. Eigentlich sollte die Selbstbedienung beim Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB)  nach der Skandal-Intendantin Patricia Schlesinger zu Ende gehen. So haben es alle versprochen, auch Nachfolgerin Katrin Vernau. Doch jetzt kommt heraus: Sie läßt sich neben 297.000 Euro Gehalt auch noch einen Mietzuschuß für ihre Hauptstadtwohnung vom Gebührenzahler erstatten. Zunächst hatte die vom WDR nach Berlin gewechselte 49jährige einräumen müssen, daß sie 1.000 Euro pro Monat für ihre „angenehme Wohnung“ bekommt. Inzwischen hat der RBB nachgebessert: Es sind sogar 1.500 Euro. Kritik kommt neben den freien Mitarbeitern auch vom festangestellten Redakteur Christoph Hölscher: „Es erschließt sich mir nicht, warum bei Ihrem Gehalt ein Mietzuschuß erforderlich ist. Das ist für mich ganz der alte RBB!“ (fh)





Aufgelesen

„Im Kern wird Podcasting immer auch ein bißchen Wilder Westen sein, weil das die Genese dieses Mediums ist.“

Journalist Khesrau Behroz gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“