© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/22 / 21. Oktober 2022

Blick in die Medien
Familie Biden als Filmstars
Tobias Dahlbrügge

Hunter Biden, Sohn des US-Präsidenten „Sleepy“ Joe Biden, versucht sich in seiner Freizeit als Hobbymaler. Vielleicht wird er jetzt auch noch Filmstar. Na ja, fast: Das rechtsalternative Mediennetzwerk Breitbart News vertreibt einen Spielfilm, in dem Vater und Sohn Biden im Fokus stehen. „My Son Hunter“ ist ein actionreiches Porträt der Politikerfamilie aus Delaware – und ein ganz und gar unschmeichelhaftes. Es geht um Korruption, Kriminalität und Exzesse. Mittendrin: Hunter Biden. Der Präsidentensohn wird verkörpert von dem britischen Schauspieler und Polit-Aktivisten Laurence Fox („Elizabeth“), der sich in der Vergangenheit robust gegen die grassierende „woke“ Ideologie äußerte und 2021 erfolglos für das Amt des  Bürgermeisters von London kandidierte. Die weibliche Hauptrolle spielt die frühere UFC-Kampfsportlerin Gina Carano, die von Disney wegen angeblich „transphober“ Postings in sozialen Medien aus „Stars Wars“-Freachises „gecancelt“ wurde. Regie geführt hat der US-Schauspieler Robert Davi (unter anderem „Die Hard“), der auch als Redner bei Versammlungen der Republikaner gern gesehen ist und Donald Trump bei seinen Wahlkämpfen unterstützte.

Finanziert wurde der Streifen über Schwarmspenden, gedreht wurde vier Wochen in Serbien.

Die Handlung dreht sich neben Drogen, Sex und Käuflichkeit um Hunters legendären Laptop. Hunter Biden (52), Investor und Lobbyist, arbeitete 2014 bis 2019 für den ukrainischen Gaskonzern Burisma, nachdem er zuvor wegen eines positiven Drogentests als Reservist der US-Navy entlassen worden war. Seit 2020 steht er im Mittelpunkt der „Laptop-Affäre“. Der Rechner war unter sehr dubiosen Umständen aufgetaucht und enthält angeblich authentische E-Mails von Biden jr. mit brisantem Inhalt. Die Vorwürfe krummer Deals und politischer Verstrickungen wurden bereits im Wahlkampf 2020 von Bidens Gegner Trump weidlich ausgeschlachtet – aber von den Medien unter den Tisch fallengelassen.

„My Son Hunter“ wurde produziert von den konservativen Filmemachern Ann McElhinney and Phelim McAleer aus Irland, die durch Schwarmfinanzierung 2,5 Millionen Dollar als Budget aufbrachten. Die vierwöchigen Dreharbeiten fanden 2021 in Serbien statt. Auf www.mysonhunter.com kann man den Streifen für 21,99 Dollar herunterladen.