© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/22 / 26. August 2022

Meldungen

Corona-Warn-App soll erweitert werden

BERLIN. Die Funktionen der Corona-Warn-App zu erweitern hat der Telekom-Chef Timotheus Höttges gefordert. „Wir müssen aus der Corona-Warn-App eine Gesundheits-App machen“, sagte der Konzernchef der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Die App könne dann „auch nach der Pandemie“ weiter genutzt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte jüngst den Ausbau der App bekanntgegeben. Für die Programmierung und den Betrieb verantwortlich sind das Software-Unternehmen SAP und die Telekom-Tochter T-Systems. Dem Telekom-Chef schwebt vor, eine Alternative zum Impfpaß zu schaffen. „Wir könnten zum Beispiel (...) alle Impfzertifikate auf einer solchen App hinterlegen.“ Auch sei denkbar, daß Mediziner Rezepte für Medikamente digal auf die App laden. Der Patient zeige diese dann in der Apotheke und erhalte seine Medzin unter Wahrung des Datenschutzes. Dies sei im Sinne der Digitalisierung. „Wir müssen an so vielen Stellen digitaler und damit effizienter werden“, betonte Höttges. „Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der Energieprobleme und der hohen Inflation wirken wir in Deutschland paralysiert“, warnte Höttges. Das sei gefährlich. Innovation bleibe zurück. „Innovation ist aber der einzige Weg zur Souveränität.“ Programmierung und Betrieb der App haben den Bund bisher 160 Millionen Euro gekostet. Weitere 50 Millionen waren für dieses Jahr einplant. Ungeplant kommen noch 20 Millionen dazu, wie die Welt jüngst vom Gesundheitsministerium erfuhr. Wartung und Betrieb verursachen Kosten in Höhe von zwei bis vier Millionen Euro monatlich. Höttges findet, die App einfach wegzuwerfen „wäre schade“. (mp)




Hart aber fair: Plasberg gibt an Klamroth ab 

BERLIN. Nach 22 Jahren gibt der Moderator Frank Plasberg die Talksendung „Hart aber fair“ ab. Im November soll Schluß sein, Plasberg wird dann seine letzte Ausgabe der ARD-Polit-Talkshow moderieren. Plasberg hat die Sendung, die der WDR dem Ersten zuliefert, maßgeblich mit­entwickelt. Für die Moderation der fast 750 Sendungen wurde der 65jährige mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis und einem Bambi. Der WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung, Jörg Schönenborn, bedankte sich bei Plasberg für seine langjährige Arbeit, „weil seine Sendungen und seine Haltung (...) zur Glaubwürdigkeit unseres Programms beigetragen haben“. Schönenborn freue sich aber auf die „neuen Ideen“, die Plasbergs Nachfolger Louis Klamroth als „kluger und sensibler Beobachter unserer Gesellschaft“ in die Sendung einbringen werde. Klamroth gewann 2018 für seine Polit-Talkshow „Klamroths Konter“ auf n-tv den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises. Klamroth freut sich auf die Aufgabe. (mp)




Medien-Tip

Youtube-Kanal von Professor Rieck

Auf dem Weg zum Krieg? Die Strategien des Taiwan-Konflikts

Gezielte Eskalation sei das Ziel beider Seiten. Sowohl China als auch den USA kann man begründet unterstellen, dieses Strategem anzuwenden.




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Liebe Tagesschau, wenn man populär ist, weil man nicht links ist, ist man deswegen nicht rechtspopulistisch. Klingt komisch, ist aber so. Julian Reichelt, Ex-„Bild“-Chefredakteur und Video-Blogger