© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/22 / 05. August 2022

Meldungen

Migranten stellen in vielen Grundschulen Mehrheit 

DÜSSELDORF. Schüler mit Migrationshintergrund sind an zahlreichen Grundschulen Nordrhein-Westfalens in der Mehrheit. Laut der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD  sind Kinder ohne einen Migrationshintergrund an 994 der insgesamt 2.787 Grundschulen in NRW in der Minderheit. An insgesamt 54 Grundschulen liege der Anteil an Migrantenkindern zwischen 90 und 100 Prozent. An 227 Schulen liegt er bei 75 bis 80 Prozent. Einen Anteil von 50 bis 75 Prozent an Migranten weisen 713 Schulen aus, und an 593 Schulen liegt er unter 25 Prozent. Die AfD fordert nun Konsequenzen. „Für leistungsorientierten Unterricht brauchen Schüler möglichst leistungshomogene Lerngruppen. Das wird durch eine Politik konterkariert, die eine zunehmende Heterogenisierung der Gesellschaft aktiv herbeiführt“, kritisierte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Carlo Clemens. (JF)





Merz knickt nach Kritik ein und sagt Veranstaltung ab 

BERLIN. CDU-Chef Friedrich Merz hat seine Teilnahme am „Transatlantischen Forum“ Ende August abgesagt. Als Grund gab der stellvertretende CDU-Sprecher Armin Peter auf Twitter das geänderte Programm der Veranstaltung an. Zuvor hatte es teils massive Kritik an Merz gegeben, da an dem Treffen, das von der Kampagnenagentur The Republic ausgerichtet wird, auch der Publizist Henryk M. Broder und der Medienanwalt Joachim Steinhöfel teilnehmen. Ursprünglich sollte Merz bei dem Treffen mit dem republikanischen US-Senator Lindsey Graham zusammenkommen. Dieser gilt als Unterstützer von Ex-US-Präsident Donald Trump. Schon das stieß im politischen Berlin auf Unmut. Jedoch werde Merz Graham bei dessen Besuch in Berlin treffen, betonte der Sprecher des CDU-Vorsitzenden. Daher äußerte der Vizevorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Wer an solchen Veranstaltungen teilnimmt, macht sich politisch unmöglich. Man kann nur hoffen, daß im Umfeld von Friedrich Merz Menschen sind, die ihm die Teilnahme ausreden, bis er seinen politischen Kompaß wiedergefunden hat.“ Die innenpolitische Sprecherin der Linkspartei im Bundestag, Martina Renner, betonte, dem „Vormarsch der autoritären Rechten ist zu begegnen, wenn man dazu auch eine Haltung hat“. Daß die Veranstaltung in der Berliner Landesvertretung von Baden-Württemberg stattfinden sollte, bezeichnete sie gegenüber dem Portal „The Pioneer“ als „bizarr“. Nach derartigen Reaktionen machte auch die Landesvertretung einen Rückzieher. Zunächst sei nicht klar gewesen, wer alles als Referenten auftreten solle, begründete sie ihren Rücktritt vom Mietvertrag mit dem „Transatlantischen Forum“. „Die nun genannten Referenten weisen eine starke Nähe zur AfD auf. Die Veranstaltung ist daher dazu geeignet, das Ansehen der Landesvertretung zu beschädigen“, teilte sie auf Twitter mit. Erst Ende Juli hatte Merz sich über einen ausufernden „Kampf gegen Rechts“ und die „Cancel Culture“ beklagt. „Die größte Bedrohung für die Meinungsfreiheit ist aus meiner Sicht inzwischen die Zensurkultur, die man im angelsächsischen Sprachgebrauch auch ‘Cancel Culture’ nennt. Ich sehe mit größter Besorgnis, was an den Universitäten in den USA passiert; das schwappt jetzt auch nach Europa über.“ (ag)