© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/22 / 01. April 2022

Blick in die Medien
Indoktrinierung mit der Maus
Eric Steinberg

Woke sein ist alles: Während Moderator Christoph Biemann seinen Zuschauern in der „Sendung mit der Maus“ früher noch die Welt erklärte, erzählt er ihnen in der aktuellen Sendung vor der Regenbogenfahne von Transsexualität. Was in Kinderköpfen vor dem Fernseher zum größten Teil Fragezeichen hervorrufen dürfte, gehört zur Diversity-Früherziehung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Protagonist Katja, vormals Erik, informiert mit lackierten Fingernägeln und Perücke über das Leben als Transperson. 

Die Erzählung ist simpel: Kleid und High Heels reichen aus, um Frau zu sein. Allein der Kopf entscheidet über Mann, Frau und Co., natürlich schon im Kindesalter. Damit dieses auf Sand gebaute Weltbild nicht ins Wanken gerät, läßt der WDR sicherheitshalber ein paar Details aus. Daß Erik jahrzehntelang als bärtiger Landstreicher durch die Republik zog, erfährt der Zuschauer nicht. Biologische Faktoren, an die das Geschlecht gebunden ist, finden selbstverständlich auch keine Erwähnung. Stattdessen wird von Moderatorenseite lieber das staatliche Verfahren zum Geschlechterwechsel kritisiert.

Den verdrehten Sexualkundeunterricht gibt es nicht umsonst, sondern per Rundfunkgebühr.

Die Kinder vor den Bildschirmen, die häufig nicht einmal wissen, wie Babys entstehen, bekommen es zusätzlich mit Werbung für das Selbstbestimmungsgesetz zu tun: „Katja hat uns davon erzählt, wie schwierig und unangenehm es für sie war, ihren Personenstand zu ändern, aber dazu gibt es bald ein neues Gesetz.“ Der WDR schafft so schon bei den Kleinsten ein Klima der Normalität für Hormonbehandlungen und geschlechtsangleichende Operationen. 

Sich als Elternteil gegen diese Frühindoktrination zu wehren, scheint wenig effektiv. Im Gegenteil: Den verdrehten Sexualkundeunterricht gibt es nicht umsonst, sondern per Rundfunkgebühr für 18,36 Euro im Monat. Im edlen Kampf für Vielfalt stößt Kritik an der Sendung auf taube Ohren: „Auch als erwachsene Person kann man bei uns noch viel lernen zu relevanten Themen wie zum Beispiel Toleranz“, heißt es in einem Tweet der Sendung. Bis entweder Maus oder Elefant als homosexuell geoutet werden, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein.