© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/22 / 18. März 2022

Corona-Maßnahmen laufen weiter
Freiheit rückt in weite Ferne
Mathias Pellack

Seit Monaten schon machen Epidemiologen und Statistiker darauf aufmerksam, daß die bloße Inzidenz in Zeiten von Omikron keinerlei Aussagekraft mehr besitzt. Und trotzdem begründen die ewigen Mahner und Warner nun die Verlängerung der Corona-Maßnahmen erneut mit genau dieser die Öffentlichkeit inzwischen irreführenden Zahl. Der sogenannte „Freedom Day“, der in Wirklichkeit nie einer war, rückt in weite Ferne. Stattdessen wollen einzelne Bundesländer nachschärfen. Ganz im Sinne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der mit schwammigen „Hotspotregelungen“ sogar das Justizministerium verwirrt.

Von den harten Fakten nimmt die Politik unterdessen keine Kenntnis mehr. Die Intensivstationen in Deutschland waren niemals überlastet und sind derzeit nicht ausgelastet. Von den kürzlich „mit oder an“ Corona Verstorbenen – hier kann mehrheitlich aufgrund des Datenmangels noch immer nicht sauber differenziert werden – hatten laut aktuellem RKI-Wochenbericht fast ein Drittel bereits ihre dritte Impfung hinter sich. Die Wirksamkeit läßt also sehr zu wünschen übrig. 

Daten aus England deuten nun sogar darauf hin, daß doppelt Geimpfte sich häufiger mit Omikron anstecken als Menschen, die überhaupt nicht geimpft sind. Nach der dritten Impfung sei das Risiko demnach sogar noch höher. Was ist die Antwort der deutschen Politik auf solche Tatsachen? Die Impfpflicht, na logisch! Während in den europäischen Nachbarländern das früher einmal gekannte Alltagsleben zurückkehrt, segelt Deutschland weiter blindlings in den dauerhaften Ausnahmezustand.