© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/22 / 25. Februar 2022

Meldungen

Trumps Twitter-Ersatz Truth Social gestartet

PALM BEACH. Mehr als 58 Wochen nach seiner endgültigen Twitter-Sperre ist Donald Trump mit einem eigenen Angebot in die sozialen Medien zurückgekehrt. Pünktlich zum diesjährigen President’s Day am 21. Februar startete der 75jährige seine Plattform Truth Social. Diese solle „einen offenen, freien, ehrlichen und weltweiten Gedankenaustausch bieten, ohne dabei politische Meinungen auszugrenzen“. Zunächst nur für iPhone-Besitzer verfügbar und auf Benutzer in den USA begrenzt, sollen ab März schrittweise weitere Zugangsmöglichkeiten eröffnet werden, teilte die Firma Trump Media & Technology Group Corp. (TMTG) mit. Das neue Angebot richte sich gegen „Cancel Culture“ und die Macht von „Big Tech“. Obwohl es wegen der riesigen Nachfrage bei der Neuanmeldung massive technische Probleme gab und viele Interessenten nur auf eine Warteliste kamen, kletterte Truth Social am Montag auf Platz 1 im App-Store von Apple. Das frühere Twitter-Konto „@realDonaldTrump“ hatte über 88 Millionen Follower gehabt. Am 8. Januar 2021 wurde der damalige US-Präsident von dem Kurznachrichtendienst jedoch endgültig gesperrt. Grund sei das „Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt“, hatte Twitter damals mit Blick auf das Eindringen von Trump-Anhängern ins Washingtoner Kapitol am 6. Januar erklärt. Auf Facebook ist Trump vorerst bis 2023 blockiert. Auch Youtube (Plattform von Google/Meta) hat eine Rückkehr nicht völlig ausgeschlossen. Die bisherigen Twitter-Alternativen Gettr und Parler haben bislang nur eine Anhängerschaft im zweistelligen Millionenbereich. Im technischen Bereich will TMTG mit Rumble, wo Trump seit Juni 2021 einen Videokanal betreibt, zusammenarbeiten. Die 2013 gegründete kanadische Videoplattform hat mit dem deutschstämmigen Tech-Milliardär Peter Thiel einen prominenten US-Investor. (fis)

 truthsocial.com





Großer Staudamm der äthiopischen Wiedergeburt

ADDIS ABEBA. Vorigen Sonntag wurde unweit der Grenze zum Sudan der „Große Staudamm der äthiopischen Wiedergeburt“ (Grand Ethiopian Renaissance Dam/GERD) offiziell eingeweiht. Dies sei der „Beginn einer neuen Ära“, erklärte der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed Ali, bevor der 45jährige den ersten 375-Megawatt-Stromgenerator in Betrieb nahm. Das 2011 begonnene Milliardenprojekt staut den Blauen Nil auf. Nach der kompletten Wasserauffüllung soll der Stausee eine Fläche von 1.874 Quadratkilometern einnehmen, das entspricht drei Viertel der Fläche des Saarlands. Mit dann 13 Turbinen und einer Gesamtleistung von bis zu 6,5 Gigawatt (entspricht etwa vier AKW oder großen Kohlemeilern) ist die Anlage des staatlichen Energieversorgers EEP dann das größte Kraftwerk Afrikas. Mit 118 Millionen Einwohnern liegt Äthiopien – nach Nigeria – bei der Bevölkerungszahl schon auf Rang zwei in Afrika. Die Nil-Anrainer Sudan und Ägypten haben das GERD-Projekt scharf kritisiert. Sie befürchten, daß künftig zu wenig Wasser den Nil herabfließen wird. Der Blaue und der Weiße Nil vereinen sich in der sudanesischen Hauptstadt Khartum zum Nil. Der Assuan-Staudamm staut den Nil seit 1970 in Oberägypten auf. Der so entstandene, etwa 5.500 Quadratkilometer große Nassersee erstreckt sich bis in den Nordsudan hinein. (fis)