© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/22 / 28. Januar 2022

Zeitschriftenkritik: Frank & Frei
Die Ideologie des Genderismus
Werner Olles

Nach zwei Jahren Pause ist jetzt in Österreich wieder eine neue Ausgabe von Frank & Frei – Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil erschienen, ursprünglich ein Projekt der Parteiakademie des Team Stronach. Inzwischen im DIN-A5-Format schlichter und mit wenigen Schwarzweiß-Bildern ausgestattet, ist das Magazin mit einem Umfang von 50 Seiten „ganz auf den Inhalt konzentriert“, schreibt Herausgeber Werner Reichel in seinem Editorial. Auch heute sieht sich Frank & Frei als „sehr kleine Gegenöffentlichkeit, als Stimme abseits des „politisch korrekten Mainstreams, die die Sozialisten aller Parteien immer verbissener bekämpften, als Medium, das die als Wahrheiten verkauften linken Glaubenssätze und Narrative hinterfragt und kritisiert“. Jedes Quartalsheft widmet sich einem bestimmten Thema jenseits der Tagespolitik und möchte sich dadurch im konservativen, liberalen/libertären und rechten Marktsegment von anderen Publikationen abheben.

So widmet sich das aktuelle Heft einem besonders speziellen Thema: „Östrogen – Wenn ein Hormon zur Ideologie wird“. Christian Zeitz befaßt sich mit diesem „seltsamsten und rätselhaftesten Hormon der Welt“ und analysiert in seinem Beitrag die sogenannte „MeToo“-Bewegung und die diversen Facetten des „Gender-feministischen Befreiungskampfes“. Anhand einer kurzen Geschichte politisch relevanter Sex-Skandale von John F. Kennedy, Bill Clinton, Silvio Berlusconi, Dominique Strauss-Kahn bis zum mächtigen Filmproduzenten Harvey Weinstein kommt der Autor zu dem Ergebnis, daß der „sowieso mäßig sympathische“ Weinstein ein Massenphänomen auslöste, dem sich kaum jemand entziehen konnte, und das sich in Windeseile rund um den Erdball verbreitete: „Theatralische Frauensolidarität, inszeniert in Unterhaltungsformaten und pseudowissenschaftlichen Diskursen“. Der Autor sieht den „MeToo-Feminismus“ als Phantasma der Gender-Ideologie, einer Empörung gegen die Komplementarität der Geschlechter, gegen die Familie und die traditionellen Werte einer gewachsenen Kulturordnung. Die absurde Ideologie des Genderismus als „radikalste denkbare Revolution gegen das Bestehende“ sei jedoch nur „scheinbar konsequente Frauenpolitik“ und bestimme wesentliche Bereiche des öffentlichen Diskurses, könne aber durch „beherzte Gegenwehr der Opfer des ‘MeToo-Östrogenismus’ wieder zum Verschwinden gebracht werden, indem der häßliche Frosch gegen die Wand geknallt und damit wieder in den schönen Prinzen verwandelt wird“.

Weitere Beiträge befassen sich mit „Status, Leistung und Diskriminierung“ (A. Tögel), dem „Selbstverwirklichungsbetrug“ (W. Reichel) und dem „Frauenbild im Wandel“ (D. Witzling).

Kontakt: Verlag Frank & Frei, Landstraßer Hauptstr. 95/3/40, A-1030 Wien. Das Heft kostet 8 Euro.

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