© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/22 / 21. Januar 2022

Meldungen

Dänische Zeitung räumt Fehler bei Berichten ein

KOPENHAGEN. Die dänische Zeitung Ekstra Bladet hat sich dafür entschuldigt, in der Vergangenheit nicht das Narrativ der Regierung über die Corona-Krise hinterfragt zu haben. „Wir müssen Bilanz ziehen – wir haben versagt“, schrieb der Redakteur Brian Weichardt in dem Boulevardblatt. „Seit fast zwei Jahren sind wir – die Presse und die Bevölkerung – fast hypnotisch mit den täglichen Corona-Zahlen der Behörden beschäftigt“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Behörden hätten durch ihre Zahlen und deren Interpretation für eine „mentale Alarmbereitschaft“ gesorgt, die an den Nerven aller gezerrt habe. In dieser Situation habe Ekstra Bladet Informationen der Regierung übernommen, die sich später als falsch herausstellten. Bei dieser liege auch die Hauptschuld, weil es vorrangig ihre Aufgabe sei, die Bevölkerung „korrekt, genau und ehrlich zu informieren“. Die Zeitung habe die Auskünfte jedoch unhinterfragt übernommen. So sei es bei der Berichterstattung unter anderem zu Fehlern darüber gekommen, wie viele Menschen „an“ und wie viele „mit“ dem Coronavirus verstorben sind. (zit)





Faktenprüfer fordern mehr Durchgreifen von Youtube 

BERLIN. Über 80 sogenannte Fakten-Check-Organisationen haben die Video-Plattform Youtube zu einem härteren Durchgreifen gegen angebliche Falschinformationen aufgefordert. In einem am Mittwoch vergangener Woche veröffentlichten Brief verlangten sie von der Geschäftsführerin der Google-Tochter, Susan Wojcicki, „daß Youtube größere Anstrengungen unternimmt, um das Problem zu lösen“. „Als internationales Netzwerk von Fakten-Check-Organisationen beobachten wir, wie sich Lügen im Internet verbreiten – und wir sehen jeden Tag, daß Youtube einer der wichtigsten Kanäle für Online-Fehlinformationen weltweit ist“, betonten neben den Fakten-Prüfern der deutschen Initiative Correctiv beispielsweise auch die Rechercheverbünde Full Fact aus Großbritannien, Les Surligneurs aus Frankreich und Maldita.es aus Spanien. „Wir sehen nicht, daß Youtube größere Anstrengungen unternimmt, um das Problem zu lösen“, bedauerten die Journalisten. Deshalb solle das Medium wirksame Schritte gegen Fehlinformationen ergreifen und einen „Fahrplan“ für politische Maßnahmen zur „Verbesserung des Informations-Ökosystems“ ausarbeiten. Dies müsse gemeinsam mit „unabhängigen“ und „unparteiischen“ Fakten-Prüfern geschehen. Als Beispiele für Desinformation nannte der Rechercheverbund die Initiative „Ärzte für Aufklärung“, die während der Corona-Pandemie angeblich Fehlinformationen verbreitet haben sollen. Außerdem stünden die Wahlmanipulationen in Taiwan und den USA 2020 in engem Zusammenhang mit der Verbreitung von Falschinformationen. Sie empfahlen dem Internet-Riesen, angebliche Falschinformationen als solche zu kennzeichnen. (fw)





Aufgelesen

„Daß Amazon glaubt, vorschreiben zu müssen, wie Filme gedreht werden, ist so ziemlich der größte Blödsinn, den ich je gehört habe.“

US-Schauspieler Kiefer Sutherland im Interview mit dem „Tagesspiegel“