Apple, Samsung, Sony und selbst das „nachhaltige“ Fairphone mit fünf Jahren Garantie werben zu Weihnachten mit dem superschnellen 5G-Standard. Doch durch die Strahlung der fünften Mobilfunkgeneration (5G) drohten Gesundheitsrisiken, heißt es immer wieder (JF 6/20). Sind solche Befürchtungen gerechtfertigt oder nur Ausdruck einer irrationalen Angst vor neuen Technologien? Klaus Buchner, Münchner Physikprofessor und von 2003 bis 2010 ÖDP-Chef, versucht mit der Medizinerin Monika Krout in dem Buch „5G-Wahn(sinn)“ (Mankau Verlag 2021) Antworten zu geben. Darin wird erklärt, was Mobilfunkstrahlen sind und wie die Grenzwerte zustande kommen. Und hier setzt die Kritik an: Da werde mit Durchschnittswerten gearbeitet, aber die hochfrequente Strahlung komme nicht im Durchschnitt an, sondern in Stößen. Das sei biologisch ein großer Unterschied, weil das Zellen von Menschen, Tiere und Pflanzen treffen und schädigen könne.
„Den größten Einfluß aufs Gehirn hat vermutlich die Pulsung der 5G-Funkstrahlung.“
„Den größten Einfluß auf die unmittelbare Reaktion des Gehirns hat aber vermutlich die Pulsung der Funkstrahlung. Ihre Frequenzen liegen zum Teil im Bereich der Gehirnströme und verändern sie“, warnen die beiden Autoren. Studien an Tieren seien alarmierend, sie deuten auf ein erhöhtes Risiko für Spermien und Eizellen hin. Es könne Mißbildungen im vorgeburtlichen Stadium geben. Und das betreffe nicht nur die Minderheit der strahlungssensiblen Menschen. Auch das Krebsrisiko werde erhöht. Buchner und Krout sparen dabei nicht mit Belegen, denn diese sind reichlich gesät. Der Ausstieg vom Einstieg in 5G sei überfällig. Alternativen gebe es – die einfachste ist kabelgebundenes Breitband-Internet in jedem Dorf; beim analogen Telefon ging das früher auch. Buchner war schon als Wissenschaftler immer eine der ernstzunehmenden, weil rational argumentierenden Stimmen, wenn es um radioaktive Strahlungen ging; nun geht es um Funkstrahlungen nicht bei einem Unfall, sondern als Dauerzustand. Ein informatives und nachdenklich stimmendes Buch.