© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/21 / 17. Dezember 2021

Frisch gepreßt

Hysteriker. „Ein besonderes Anliegen wird mir sein, die größte Bedrohung, die derzeit unsere freiheitlich demokratische Grundordnung hat, den Rechtsextremismus, zu bekämpfen.“ Dies verkündete Nancy Faeser noch vor ihrer Ernennung zur Bundesinnenministerin. Steffen Meltzer, Polizeioberkommissar a. D., Sicherheitstrainer, hat bereits im Sommer Artikel und Autoren versammelt, die „für den selbstbestimmten Bürger“ kämpfen. In dieser Bestandsaufnahme kommen Polizisten, ein Oberst a. D., eine Psychoanalytikerin, ein Wirtschaftspsychologe, ein Mediziner, mehrere Anwälte, ein Richter und ein Ingenieur zu Wort. Sie alle geben den Sprachlosen eine Stimme und versuchen zu erklären, wie es zu den hysterischen Äußerungen in Politik und Medien zu nahezu jedem Thema kommt und welche Auswirkungen dies auf die Gesellschaft hat. Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert – von der Gängelei des Bürgers, über den Kampf um die bürgerlichen Freiheiten, Schönwetterpolitik, Tabuthemen bis hin zum Konformismus und Denunziantentum und der Abschaffung der Polizei werden konkrete Beispiele genannt und aufgearbeitet. Was leider fehlt, sind konkrete Lösungsansätze. Alles in allem ist es aber ein Buch, das aufzeigt, wie der Staat zerfällt und daß Eigeninitiative nötiger denn je ist. (hm)

Steffen Meltzer (Hrsg.): Die hysterische Republik.Ehren Verlag, Potsdam 2021, broschiert, 244 Seiten, 16,97 Euro





Zukunftsblick. Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist aus dem Amt geschieden und die Entscheidung über den neuen CDU-Parteivorsitzenden steht noch aus. Die Christdemokraten scheinen derzeit am Scheideweg zu stehen. Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (CDU) plädiert in der Post-Merkel-Ära dafür, sich wieder auf liberal-konservative Positionen zu besinnen, die auf Freiheit und Verantwortung gründen. Sie stellt auf den Prüfstand, was heute als fortschrittlich gilt und kommt zu dem Ergebnis, daß Gender-Theorien mehr Glaube als Wissenschaft sind und Reiche mehr Respekt verdienen. In einer eindrücklichen Analsyse stellt sie Deutschland ein mangelhaftes gesellschaftliches Zeugnis aus und fordert, ideologischen Irrtümern nicht zu verfallen. (zit) 

Kristina Schröder: Freisinnig. Politische Notizen zur Lage der Zukunft. Claudius Verlag, München 2021, broschiert, 184 Seiten, 18 Euro