Größer kann die Kluft zwischen grünem Traum und harter Tatsache kaum sein: Nacheinander schalten die Grünen Kraftwerke ab, allein in ein paar Tagen drei große Atommeiler, da soll auch die letzte Quelle, die beständig Energie zu liefern vermag, nicht in Betrieb genommen werden: Nord Stream 2. 

Die Trasse ist fertig, die Röhren verschweißt, mit Gas gefüllt; lediglich die Ventile müssen geöffnet werden, damit Erdgas mit immerhin fast 200 bar Druck hindurchgepumpt werden kann.

Nun hat die Bundesnetzagentur aufgrund politischen Drucks einen Bremsklotz in die Zulassung geworfen. Der deutsche Teil der Leitung müsse von einer Firma in Deutschland betrieben werden und nicht vom Gaslieferanten Gazprom selbst.

Kohle weg, Kernkraft weg – mit der verwegenen Zerstörung der hiesigen Energieversorgung sorgen die Grünen für mehr Abhängigkeit vom teuren Erdgas aus Rußland. Der grüne Traum vom Windrad taugt nicht zur Energieversorgung. Die stehen seit Wochen still.

Die Erdgaspreise sind so hoch, daß bereits Düngemittelfabriken schließen mußten; knapp wird auch das Angebot an Adblue, ohne diesen Zusatzstoff zur Abgasreinigung fährt kein Diesel. Beides wird aus Erdgas hergestellt.

Träume siegten selten über Tatsachen. Wenn es kalt wird in den Wohnungen, werden die Ventile des 7,5 Milliarden Euro teuren und privat finanzierten Infrastrukturprojekts geöffnet werden müssen. 

Lizenz hin – Lizenz her.