© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/21 / 26. November 2021

CD-Kritik: King Dude – Beware of Darkness
Düster, düster
Alexander Graf

Bei der Produktion neuer Alben entstehen immer wieder Stücke, die es letztlich nicht auf die Platte schaffen. Entweder werden sie beiläufig als Bonus-Tracks veröffentlicht oder verschwinden in der Versenkung. Dabei können jedoch einige Kleinodien verlorengehen. So gesehen bewahrt der Folk-Musiker King Dude mit „Beware of Darkness“ einige seiner akustischen Perlen vor dem Vergessen. 

Auf dem Album sind insgesamt 14 Titel versammelt , darunter bislang unveröffentlichte B-Sides, Demos und Cover-Songs. So präsentiert der dem Dark-Folk zugerechnete Künstler unter anderem seine Versionen von „She Drives Me Crazy“ von den Fine Young Cannibals, Bruce Springsteens „State Trooper“ oder Abbas „The Winner Takes It All“. Letzteres kommt bei ihm als von Piano und Streichern getragene melancholische Nummer daher. Zwei weitere Stücke sind Cover von WASP und Death in June. Und auch drei Eigenkompositionen finden sich auf „Beware of Darkness“. Besonders „The Hottest Girl on Earth“ besticht durch seine Eingängigkeit und ist sogar radiotauglich mit seinem poppigen Flair. Die anderen überzeugen mit der gewohnt düsteren Grundstimmung. Dabei reicht das Klangspektrum von ruhigen, schleppenden Akustikstücken bis hin zu pechschwarzen Rock’n’ Roll-Ausflügen. Über allen Titeln thront die tiefe Stimme des US-Amerikaners, der bürgerlich Thomas Jefferson Cowgill heißt. Vergleiche mit Johnny Cash kommen nicht von ungefähr. Unterm Strich klingt King Dude wie eine schlecht gelauntere Version des Man in Black; gewissermaßen sein noch düsterer Nachfolger. 

King Dude Beware of Darkness Bandcamp 2021  https://kingdude.bandcamp.com/