© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Meldungen

Moschee ist Brückenkopf des Mullah-Regimes

Hamburg. Der Hamburger Verfassungsschutz hat neue Vorwürfe gegen die „Blaue Moschee“ in der Hansestadt erhoben (JF 48/20). Seinen Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei der Einrichtung nachweislich um einen direkten Außenposten des islamistischen Regimes im Iran. Zudem gebe es Belege für eine Zusammenarbeit mit der 2020 in Deutschland verbotenen libanesischen Terrororganisation Hisbollah. Den Trägerverein der Moschee, das Islamische Zentrum Hamburg (IZH), beobachtet der Hamburger Verfassungsschutz bereits seit 1993. CDU, AfD und FDP in der Bürgerschaft forderten vom rot-grünen Senat die sofortige Aufkündigung der Zusammenarbeit. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion, Dirk Nockemann, sagte: „Wir haben es mit antisemitisch tickenden Zeitbomben zu tun, von denen eine große Gefahr für unsere freiheitliche demokratische Gesellschaft ausgeht.“ Der Verfassungsschutz decke nun das auf, was die AfD bereits seit Jahren berichte. (vo)




Kirchen verzeichnen weniger Austritte

Hannover/Bonn. Erstmals seit Jahren sind die Zahlen der Kirchenaustritte rückläufig. Vergangene Woche stellten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) ihre Statistik für 2020 vor. Demnach verließen vergangenes Jahr 220.000 Christen die EKD. Das sind 18 Prozent weniger als 2019 (270.000 Austritte). Die katholische Kirche verzeichnet einen Rückgang der Austritte um 18,8 Prozent. 221.390 Katholiken kehrten ihrer Kirche 2020 den Rücken, 2019 waren es noch 272.771. Daß weniger Gläubige die Kirchen verlassen, dürfte aber an der Situation, die das Corona-Virus auslöste, liegen. Die Standesämter und Amtsgerichte, die für solche Angelegenheiten zuständig sind, waren zeitweise vollständig geschlossen. Der EKD-Vorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, teilte mit, „bekümmert“ über jeden Kirchenaustritt zu sein. Eine Studie, die die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Evangelische Kirche von Westfalen in Auftrag gegeben hatten, kam laut idea zu dem Ergebnis, daß die Kirchensteuer und eine generelle Entfremdung vom christlichen Glauben die häufigsten Gründe für einen Kirchenaustritt waren. Wenn die Befragten einen konkreten Anlaß nannten, waren es meistens die Mißbrauchsskandale, aber auch die kirchliche Unterstützung von Asylorganisationen. Auch der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing gab an, die schwindenden Mitgliederzahlen als „schmerzlich für unsere Gemeinschaft“ zu empfinden. Die Fälle sexuellen Mißbrauchs müßten aufgearbeitet und die „Frage nach Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ durch den Reformprozeß des „Synodalen Weges“ neu gestellt werden. In beiden Kirchen waren jedoch nicht nur die Austritte rückläufig. Nahezu jede seelsorgliche Tätigkeit ging während der Pandemie zurück. Die EKD teilte mit, mit 81.000 Getauften 2020 nur noch halb so viele Taufen wie 2019 vorgenommen zu haben. Die Einnahmen durch Kirchensteuern seien um 5,4 Prozent auf 5,63 Milliarden Euro gesunken. Gestiegen sei die Zahl der Bestattungen. 355.000 evangelische Gläubige starben im vergangenen Jahr, was einem Anstieg von vier Prozent entspricht. Nach katholischem Ritus wurden 236.546 Menschen bestattet, 2019 waren 233.937. In Deutschland gehören 24,3 Prozent der Bevölkerung den evangelischen Landeskirchen an, 26,7 Prozent sind katholisch. (hr)