© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/21 / 02. Juli 2021

CD-Kritik: Monster Magnet – A Better Dystopia
Psychedelisch
Alexander Graf

Vor 23 Jahren zollten Metallica mit ihrem Album „Garage Inc.“ den musikalischen Helden ihrer Jugend Respekt und verneigten sich in Form von Cover-Versionen vor diesen. 2021 tut es ihnen die US-Rockband Monster Magnet gleich. Sänger und Gitarrist Dave Wyndorf will den Fans seiner Truppe zeigen, dank welcher Künstler sie klingen, wie sie klingen. 

Dazu ist schon eine gewisse Zeitreise notwendig. Immerhin ist der Frontmann bereits 64 Jahre alt. Auf „A Better Dystopia“ vertonen Wyndorf und seine Mitstreiter daher Songs von heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Gruppen wie Poo-Bah und Hawkwind. Das musikalische Panorama der Acid-Rock- und Proto-Metal-Nummern eröffnet ein wirrer Monolog, der jedoch auf die psychedelische Atmosphäre des Albums einstimmt. Das erste Stück „Born to Go“ macht mit seinem treibenden Schlagzeugspiel gleich Druck. „Mr. Destroyer“ zieht den Hörer mit unheilvoll dröhnenden Riffs und dem hallenden Gesang von Mr. Wyndorf in seinen Bann. Beim dahinwabernden „Death“ fühlt man sich unweigerlich an die Rock-Ära der 1970er Jahre erinnert. Das eingängigste Stück ist „Motorcycle“ von Table Scraps. Im Soundgewand von Monster Magnet entfaltet es eine mitreißende Wirkung. 

Unterm Strich ist diese musikalische Verneigung primär interessant für Monster-Magnet-Fans, die sich auch für deren musikalische Vorbilder interessieren. Wer die Jungs nur als Party-Rockband schätzt, sollte besser auf das nächste Album mit eigenen Kompositionen warten. 

Monster Magnet A Better Dystopia Napalm Records, 2021  www.napalmrecords.com