© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/21 / 18. Juni 2021

Meldungen

Spanischer Bürgerkrieg: Suche nach Massengräbern

CRANFIELD. Während des Spanischen Bürgerkrieges von Juli 1936 bis April 1939 zwischen den Anhängern der Regierung der Zweiten Spanischen Republik und den Putschisten unter General Francisco Franco verübten beide Konfliktparteien zahlreiche Massaker an Vertretern der Gegenseite. Viele der damals Ermordeten – unterschiedlichen Schätzungen zufolge kamen bis zu 300.000 Menschen ums Leben – liegen in Massengräbern und konnten – vor allem von der besiegten Partei der linken Republikaner und ihrer Alliierten – bisher nicht identifiziert beziehungsweise ihren Familien zur Bestattung übergeben werden. Diesem Zustand abzuhelfen, ist Ziel des Projektes „Mapas de Memoria“ unter der Leitung von Jorge Moreno Andrés. Dabei gibt es eine Arbeitsteilung zwischen Archäologen, die nach den menschlichen Überresten graben, und sozialen Anthropologen, welche mit Hilfe von DNA-Analysen noch lebende Angehörige der Opfer zu finden versuchen und deren „Geschichte und Geschichten aufzuspüren“, wie Moreno erklärt. Derzeit konzentrieren sich die Nachforschungen, an denen auch das britische Cranfield Forensic Institute beteiligt ist, auf die Provinz Ciudad Real südlich von Madrid (Pressemitteilung der Cranfield University vom 1. Juni 2021). Hier wurden in den letzten Jahren bereits 53 Massengräber lokalisiert und 3.457 der darin liegenden Toten, die durch Einschußlöcher im Schädel eindeutig als Mordopfer erkennbar sind, identifiziert. (ts)

 www.cranfield.ac.uk





Tauchgang zum Wrack eines britischen U-Bootes

NEW YORK. Das in Malta stationierte britische U-Boot „HMS Urge“ erzielte während des Zweiten Weltkrieges einige bemerkenswerte Erfolge, darunter die Beschädigung des italienischen Schlachtschiffes „Vittorio Veneto“ im Dezember 1941 und die Versenkung des italienischen Kreuzers „Bande Nere“ am 1. April 1942. Kurz darauf ging das von Lieutenant-Commander Edward Philip Tomkinson kommandierte Boot während der Überfahrt nach Alexandria verloren. Sein Wrack wurde bereits 2019 in den Gewässern vor Malta durch einen Tauchroboter entdeckt. Nun gelang es Unterwasserarchäologen unter der Leitung von Timmy Gambin von der University of Malta auch, zu der in 110 Metern Tiefe liegenden „Urge“ hinabzutauchen und deren Turm zu fotografieren, an dem noch der Name des Bootes zu lesen ist (Live Science 6/2021). Außerdem konnten die Forscher nachweisen, daß das Kriegsschiff – wie schon seit langem vermutet – kurz nach Auslaufen aus dem Krieghafen von Valetta durch die Kollision mit einer deutschen Seemine gesunken ist. Da das Wrack als Seekriegsgrab klassifiziert ist, sind Tauchgänge ins Innere des U-Bootes untersagt. (ts)

 www.livescience.com





Erste Sätze

In dem Buch, um das es sich hier handelt, bedeutet das Nordlicht – die bekannte Naturerscheinung – ein Symbol.

Carl Schmitt: Theodor Däublers „Nordlicht“. Drei Studien über die Elemente, den Geist und die Aktualität des Werkes, München 1916





Historisches Kalenderblatt

19. Juni 1991: Im Kroatienkrieg beginnen Truppen der serbisch dominierten Jugoslawischen Volksarmee an der Adria mit der Belagerung Dubrovniks. Bis zur Befreiung durch kroatische Streitkräfte im September 1992 wird die historische Altstadt durch Artilleriebeschuß stark zerstört.