© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/21 / 18. Juni 2021

Abschied von der Gleichsetzung der Extreme: Zeitschrift gegen Rechts
Arbeitsgrundlage zum Kampf
(dg)

In diesem Monat erscheint eine neue „Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung“. Der Name ihres Chefredakteurs Matthias Quent bürgt dafür, daß das zweimal im Jahr veröffentlichte Periodikum wenig mit wissenschaftlicher Forschung zu tun haben wird. Leitet der Soziologe doch das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena, das von der mehr für linke Agitation und Propaganda zuständigen Amadeu-Antonio-Stiftung getragen wird. Im IDZ liege der Schwerpunkt, so erklärt Quent der Deutschen Universitätszeitung (5/2021), auf „praxis- und policyorientierten Aufgaben“ im Dienst von „Politik und Zivilgesellschaft“, und es gehe dabei nicht „vorrangig um Theoriebildung“. Sonst drohe ein Rückfall in eine traditionell wissenschaftlich orientierte Extremismus-Forschung, wie sie lange von den Politologen Uwe Backes und Eckhard Jesse vertreten worden sei. Die hätten mit ihrer „Hufeisentheorie“ Rechts- und Linksextremismus gleichermaßen als Verfassungsfeinde in den Blick genommen. Diese „Irreführung“ spiele heute in „zivilgesellschaftlichen Organisationen und weiten Teilen der Forschung keine Rolle mehr“. Da solche „Parallelisierung von Extremismen“ für IDZ und Zeitschrift bei ihrem ausschließlich „gegen Rechts“ gerichteten „Kampf“ nicht hilfreich sei, könne man auf derartige „Arbeitsgrundlagen“ verzichten. 


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