© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/21 / 11. Juni 2021

Parteien, Verbände, Personen

AfD Schleswig-Holstein

Zu ihrem Spitzenkandidaten für den Bundestag hat die AfD im Norden den Bundestagsabgeordneten Uwe Witt gewählt. Er setzte sich gegen Bruno Hollnagel durch, der derzeit ebenfalls im Bundestag sitzt. Listenplatz 2 ging an Gereon Bollmann, der sich gegen den Stellvertretenden Schatzmeister der Bundespartei, Christian Waldheim, durchsetzte. Witt war 2017 noch über die nordrhein-westfälische Landesliste in den Bundestag gezogen. Zuvor war am Wochenende die Wahl eines neuen Landesvorsitzenden gescheitert. Hintergrund ist der Streit um die frühere Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein, die aus der AfD ausgeschlossen worden war. Sie hatte vor dem Landgericht erfolgreich gegen ihren Ausschluß geklagt, das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. 

 www.afd-sh.de





Bundeswehr

Übernächste Woche soll der orthodoxe Leipziger Rabbiner Zsolt Balla in sein Amt als erster Militärbundesrabbiner in der Geschichte der Bundeswehr eingeführt werden (JF 18/19). Der 42jährige wurde in Ungarn als Sohn eines Offiziers geboren. Ursprünglich atheistisch aufgewachsen, habe er erst nach der Revolution 1989 zu seinen jüdischen Wurzeln gefunden, so Balla, der vor seiner Ausbildung am Rabbinerseminar in Berlin ein Ingenieurs-Studium absolviert hatte. Die theologische Fachaufsicht über die Militärrabiner hat der Zentralrat der Juden, die Dienstaufsicht liegt in den Händen der Bundeswehr. Laut Verteidigungsministerium dienen rund 300 Soldaten jüdischen Glaubens in der Truppe.

 www.bundeswehr.de





Linkspartei Saarland

Der saarländische Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete der Linken, Thomas Lutze, ist zum Spitzenkandidaten seiner Partei für die Bundestagswahl gewählt worden. Er setzte sich gegen den Landtagsabgeordneten Dennis Lander durch, der von Landtagsfraktionschef Oskar Lafontaine unterstützt wurde. Gegen Lutze, seit 2009 Mitglied im Bundestag, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der Urkundenfälschung. Ein Parteimitglied warf Lutze vor, er habe Mehrheiten auf einem Parteitag mittels Bestechung organisiert (JF 51/21). Lutze bestreitet die Vorwürfe. Lafontaine hat sich öffentlich von seiner Partei distanziert und zur Nichtwahl der Saar-Linken aufgerufen. 

 www.dielinkesaar.de