© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

Blick in die Medien
Hilfe gegen Haß
Tobias Dahlbrügge

Ein Produkt, das vom notorischen Helge Lindh (SPD) empfohlen wird, muß einen Haken haben. Dabei klingt das Angebot attraktiv: hateaid.org heißt die schnelle Erste Hilfe bei Haß-Attacken im Internet. Wer sich online bedroht, beleidigt oder belästigt fühlt, findet auf der Plattform Beistand und Unterstützung.

Das hört sich gut an, schließlich sind AfD-Politiker, nicht-linke Autoren und Konservative aller Couleur regelmäßig digitalem Haß ausgesetzt. Doch irgendwie scheint das Ganze anders gemeint zu sein. 

Als Opfer von digitaler Antifa-Gewalt testet man das Angebot am besten gleich selbst.

Initiatorin und Geschäftsführerin von HateAid ist die ehemalige NDR-Nachrichtenjournalistin Anna-Lena von Hodenberg. Später organisierte sie beim linken Politik-Influencer-Verein Campact e.V. Kampagnen gegen „Rechtspopulismus und Rassismus“. Gefördert wird ihr Projekt unter anderem vom Bundesfamilienministerium, dem Verein „Demokratie leben“ sowie dem Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz.

Für ihr Engagement wurde Hodenberg 2020 beim „Digital Female Leader-Award“ in der Kategorie „Social Hero“ nominiert. Na, wenn das nichts ist! Aber die Aktivisten können noch mehr: Seit dem vergangenen Jahr ist HateAid auch Teil einer Youtube-Gemeinschaft, die „dafür sorgt, daß Inhalte, die gegen die Community-Richtlinien auf Youtube verstoßen, schneller geprüft und gegebenenfalls entfernt werden“. Die Community „Trusted Flagger“ besteht aus „Nichtregierungsorganisationen, privaten Nutzer*innen und Regierungsbehörden“.

Ihre Motivation sei, so Hodenberg, daß „Betroffene von Haß im Netz oft alleine dastehen und vor allem kaum rechtliche Unterstützung erhalten“. 

Man sollte die couragierte Dame beim Wort nehmen und ihre Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man Opfer digitaler Antifa-Gewalt im Netz oder von „Qualitätsmedien“ falsch zitiert wird. Natürlich gibt es das Angebot auch als App fürs Handy.