© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 33/19 / 09. August 2019

Meldungen

Müritz-Wälder: Sommer 2018 gut überstanden

POTSDAM. Wälder im Müritz-Nationalpark haben den heißen Sommer 2018 „relativ gut“ überstanden, berichtet das Potsdamer Geo-Forschungszentrum (GFZ). Das Institut wertete Satellitendaten aus, die Veränderungen in der Geo-, Hydro-, Bio- und unteren Atmosphäre an Standorten im deutschen Nordosten zeigen. Anhand einer Rekonstruktion der Feuerdynamik der letzten 11.000 Jahre zeige sich, daß sich mit der industriellen Revolution ein Trend in der Forstwirtschaft verstetige. An die Stelle natürlicher, weniger brennbarer Laubmischwälder seien seit 1850 leicht entflammbare Kiefernmonokulturen zur Holzversorgung getreten. Große Trockenheit und Hitze  begünstigen großflächige Brände. Unter extremen Bedingungen wie 2018 half der bisher unternommene Waldumbau daher nicht. Folglich sollte der Laubholzanteil weiter gesteigert werden (System Erde, 1/2019). (rs.)





Japan erlaubt Geburt von genetischen Zwittern

Tokio. Japan hat dem Stammzellforscher Hiromitsu Nakauchi an der Universität Tokio erlaubt, Mischwesen aus Zellen mit menschlichem und tierischem Erbgut bis zur Geburt heranwachs­en zu lassen. An derartigen Embryonen zu forschen war bereits erlaubt, schreibt Japan Times. Eine Expertenkommission des Forschungsministeriums nahm das Verbot der Aufzucht solcher Wesen über den 14. Tag ihrer Embryonalentwicklung zurück. Ziel der Forschung ist es, künftig Tiere zur Produktion menschlicher Organe zu nutzen. Nakauchi will zunächst Ratten mit Mäusezellen bestücken und diese möglichst lange wachsen lassen. Später seien auch Versuche mit Schweinen geplant, welche als mögliche Produzenten menschlicher Organe in Frage kommen. 2017 hatte der japanische Genetikprofessor erstmals Ratten mit insulinproduzierendem Gewebe von Mäusen wachsen lassen. (mp)





Hundetumor stammt aus Zentralasien

CAMBRIDGE. Wissenschaftler der Universität Cambridge haben die Geschichte eines übertragbaren Hundetumors rekonstruiert. Bisher sind acht Tumorarten bekannt, die sich von einem Individuum zum nächsten übertragen lassen, darunter der „übertragbare Geschlechtstumor des Hundes“ (CTVT). In Genom­analysen konnten die Forscher um Adrian Baez-Ortega das Ursprungsgebiet des Tumors auf Zentralasien vor etwa 6.000 Jahren eingrenzen. Vor 2.000 Jahren befiel der infektiöse Krebs dann auch Hunde in Indien, Westasien und schließlich Europa. Vor 500 Jahren gelangte er nach Amerika, schreiben die Genetiker, wandelte sich und kam im 18. Jahrhundert als eine neue Linie zurück nach Europa. Die meisten heutigen Fälle weltweit gehen auf diese Linie zurück. (mp)





Erkenntnis

„Die Hochgeschwindigkeit bedroht die genaue Abwägung, das Nachdenken. Ein österreichischer Journalist hat mal gesagt, Information ist im digitalen Zeitalter wahnsinnig schnell – Wahrheit braucht aber Zeit.“

Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler