Islamischer Staat. Der „Islamische Staat“ ist für viele ein Rätsel. Die Milizen unter der schwarzen Flagge eroberten binnen weniger Wochen große Landstriche des Iraks und Syriens. Beobachter waren ratlos, schienen die fanatischen Gotteskrieger doch aus dem Nichts gekommen zu sein. Christoph Reuter, einer der letzten Journalisten der noch aus dem Irak berichtet, zeichnet den Aufstieg des IS nach und kommt zu einem anderen Schluß. Er verdeutlicht, daß die Machtergreifung der Islamisten – frühere Schergen des Saddam-Regimes – akribisch geplant war. Auch wenn die Milizen sich „gottesfürchtig“ geben – der Anschein trügt, meint Reuter. Der Glaube sei bloß eines von vielen Mitteln, die Macht des IS zur Schau zu stellen. Die Milizen schließen Bündnisse genauso schnell, wie sie wieder gebrochen werden – je nachdem, was gerade strategisch opportun ist. Daher wird die Terrorgruppe den Nahen Osten noch lange in Atem halten. (fl)
Christoph Reuter: Die schwarze Macht. Der „Islamische Staat“ und die Strategen des Terrors. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015, gebunden, 350 Seiten, 19,99 Euro
Europa elegisch. Auf die Tarnvokabeln „Flüchtling“ oder „Asylant“, die gegenwärtig noch den geduldeten millionenfachen Rechtsbruch illegaler Einreise des afrikanisch-vorderasiatischen Bevölkerungsüberschusses nach Europa verschleiern, können die Herrschenden in Brüssel, Paris oder Berlin schon bald verzichten. Denn der das Abendland zerstörende Prozeß der „Umvolkung“, so glaubt der Wiener Publizist und Wirtschaftswissenschaftler Theo Faulhaber, sei inzwischen unumkehrbar, so daß Politik und Medien für die Landnahme kulturfremder Massen keine Sprachregelungen à la Orwell mehr benötigen. Faulhabers düsterer Vorausblick ins nächste Jahrzehnt, wenn, wie vom CDU-Politiker Martin Gillo ersehnt, die eingebrochenen „Zukunftsdeutschen“ die zur Minderheit im eigenen Land werdenden „Herkunftsdeutschen“ zu dominieren beginnen, läßt es an kulturpessimistischer Schwärze nicht fehlen. Genährt wird sein illusionsloser Abgesang auf den alten Kontinent durch die etwas zu skizzenhaft ausgefallene Beleuchtung des katastrophalen Versagens in der Bevölkerungs-, Familien- und Rentenpolitik, der Bildungs-, Schul- und Sozialpolitik, das seit den 1970er Jahren europaweit zu beobachten gewesen sei. (gt)
Theo Faulhaber: Abschied von Europa. Aus Abendland wird Morgenland. Holos Verlag für Ganzheitlichkeit, Neulengbach 2015, broschiert, 316 Seiten, 17 Euro