© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/11 07. Januar 2011

Meldungen

Erdöl-Fördermaximum bereits 2006 erreicht

PARIS. Der Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, rechnet schon für dieses Jahr mit einer Verknappung des Erdölangebotes. „Wir glauben, daß beim konventionellen Öl das Fördermaximum bereits im Jahr 2006 erreicht wurde“, erklärte der für den OECD-Energiebericht „World Energy Outlook“ verantwortliche türkische Wissenschaftler im Sender WDR. „Jetzt brauchen wir Öl aus anderen Quellen, wie etwa aus Ölsand, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen“, meinte Birol. „Aber das ist sehr schwierig, und deshalb glauben wir, daß das Zeitalter des billigen Öls für immer vorbei ist.“ Das Erdöl-Kartell Opec könnte zwar die Produktion erhöhen, aber „wenn man sich jedoch die jüngsten Äußerungen von dort ansieht, dann scheinen sie nicht bereit zu sein, die Ölförderung auszuweiten. Und das bedeutet höhere Ölpreise im Jahr 2011“, warnte Birol. Ein solcher Preisanstieg sei ein großes Risiko für die Erholung der Weltwirtschaft. Das könne in vielen Ländern den Aufschwung abwürgen. (fis)

 

Optogenetik ist „Methode des Jahres 2010“

LONDON. Das britische Magazin Nature hat in der Ausgabe „Super-resolution Microscopy“ die Optogenetik zur „Methode des Jahres 2010“ gewählt. Sie ermögliche bei lebenden Versuchstieren völlig neue Einblicke in die Funktionsweise von Nervenzellen im Gehirn. 2005 war es den Wissenschaftlern Fang Zhang und Ed Boyden von der Stanford-Universität gelungen, das Algen-Protein Channelrhodopsin-2 in Ionenkanälen von Nervenzellen dann zum Leuchten zu bringen, wenn diese Neuronen feuern. „Konnten die Neurowissenschaften bis dahin nur bloße Zusammenhänge zwischen Nervensignalen im Hirn und dem Verhalten erforschen, wird es durch die Optogenetik möglich, erstmals Ursache und Wirkung genau zu erforschen“, erklärte Barry Dickson, Direktor am Wiener Forschungsinstitut IMP. (fis)

 

Warnung vor Anbau von transgenen Bäumen

BERLIN. Der Naturschutzbund (Nabu) hat davor gewarnt, die bisher bei Ackerpflanzen angewandte Agrogentechnik auch in der EU auf Gehölze auszuweiten. „Der Anbau transgener Bäume ist keine geeignete Lösung, um schnell Biomasse zu generieren. Die langfristigen Folgen für Natur und Umwelt sind unabsehbar“, erklärte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. Die Unkontrollierbarkeit zeige eine Studie über transgene Schwarzpappeln in China: „Bäume leben länger als Feldfrüchte, sind weniger domestiziert und stehen in komplexer Wechselwirkung mit ihrer Umwelt“, so Nabu-Expertin Steffi Ober. Die Genpappeln hatten sich mit Naturgehölzen gekreuzt und vermehrt. (fis)

 

Erkenntnis

„Religiöser Glaube trägt wesentlich zur Lebenszufriedenheit bei. Wie soziales Engagement und ein gesunder Lebensstil hat er einen ähnlich starken Einfluß wie feststehende Charaktereigenschaften.“

Sozio-ökonomisches Panel des Wirtschaftsinstituts DIW

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