© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/11 07. Januar 2011

Lesereinspruch
Nicht tolerant
Reinhold Sauer

Zum Schwerpunktthema „Christenverfolgung“ (JF 51/10)

Keine Frage: Es ist eine Schande für die Menschheit und alle Religionen, daß noch im 21. Jahrhundert Andersgläubige verfolgt und diskriminiert werden.

Daß aber das Christentum als besonders friedfertige und tolerante Religion dargestellt wird, entspricht keineswegs den historischen Tatsachen! Nachdem  das Christentum als Staatsreligion etabliert wurde, machte es sich sofort daran, Andersgläubige als „Heiden“ zu diffamieren, aus öffentlichen Ämtern zu verdrängen, ihre Kultstätten zu schleifen und auszuplündern sowie ihre Priester zu massakrieren. Dies setzte sich bis ins 19. Jahrhundert fort und zwar mit Duldung bzw. auf Initiative der Päpste. Ich verweise auf die Massaker an der muslimischen und jüdischen Bevölkerung von Jerusalem während der Kreuzzüge. Daß die Christen die Nächstenliebe erfunden hätten und daß es seit Jesus auf der Welt friedfertiger zuginge, ist eine Lüge.

Was ich allerdings völlig ablehne, ist die Selbstaufgabe christlicher Traditionen wie Weihnachtsfeiern an den Schulen, nur weil sich muslimische Kinder oder Eltern daran stören könnten.

Reinhold Sauer, Böblingen

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