© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/10 21. Mai 2010 Zitate Da war es wieder, das Mantra: Europa ist eine Frage von Krieg und Frieden. Bei allem Respekt vor der Lebensleistung Helmut Kohls an seinem 80. Geburtstag der von ihm so beschwörend ausgestoßene Satz ist einfach falsch. Oder glaubt wirklich jemand, daß französische Panzer über den Rhein gerollt wären, wenn die Kanzlerin dem Rettungspaket für Griechenland und andere so nicht zugestimmt hätte? Alexander Gauland, Publizist, im Tagesspiegel vom 17. Mai
Unsere Souveränität als Nationalstaat wird weiter eingeschränkt, da hilft kein Drumherumreden. Brüssel gewinnt an Einfluß, die Wirtschafts- und Budgetpolitik wird in stärkerem Maße europäisiert, als das in den Verträgen vorgesehen war. Roland Koch, CDU-Ministerpräsident von Hessen, im Spiegel 20/10 vom 17. Mai
Tatsache ist, rund 15 Millionen Deutsche sind aus dem östlichen Europa geflohen oder vertrieben worden. Ihnen ist großes Leid zugefügt worden. Vertreibungen verstoßen gegen elementare Menschen- und Völkerrechte, sind also Unrecht. Der Wunsch ist nicht nur legitim, daß die Erinnerung die Generation der Vertriebenen überlebt; er ist auch selbstverständlich, denn das Leid der Vertriebenen kann nicht aus der Welt geschafft werden. Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident und SPD-Vorstandmitglied, in der Welt vom 17. Mai
Keine Zuwanderung, keine Lebensarbeitszeitverlängerung löst das Problem, und die aktuelle Krise ist nichts im Vergleich zu dem, was Deutschland bevorsteht, wenn das Land im Jahre 2025 (das sind 15 Jahre!) seine wenigen jungen Menschen überwiegend schlecht ausgebildet auf einen Arbeitsmarkt entläßt, der die alimentieren muß, die heute immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben. Statt jeden Tag den aktuellen Stand des Goldpreises, die Charts des Dax und des Dow Jones zu präsentieren, sollten jeden Abend die Kurven der demographischen Entwicklung eingeblendet werden. Frank Schirrmacher, Herausgeber, in der FAS vom 16. Mai
Unter dem Euro wurden Volkswirtschaften zusammengebunden, deren große Unterschiede eine Einheitswährung überfordern. Es sind zu viele Länder in der Euro-Zone. Gefordert wäre jetzt ein geordneter Rückzug, vielleicht eine Neuaufstellung des Euro mit Staaten, die ungefähr gleich stark sind. Die Politik macht das Gegenteil. Sie bringt es nicht fertig, den Leuten zu sagen: Wir haben uns geirrt und müssen neue Wege suchen. Statt dessen marschiert man in der falschen Richtung weiter und wirft gutes Geld dem schlechten hinterher. Roger Köppel, Chefredakteur, in der Zürcher Weltwoche vom 12. Mai
Es gibt ja in anderen christlichen Kirchen die Wahlmöglichkeit für Geistliche, ob sie zölibatär leben wollen oder nicht. Wir müssen den Weg öffnen für ein Priesteramt ohne Zölibat. Alois Glück, Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, im Frankfurter Rundschau vom 12. Mai |