© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/09 21. August 2009
Zypries und der Doppelpass Nach der Auswertung des Berliner Melderegisters sollen 863.000 Einwohner der Hauptstadt, also 27 Prozent der Berliner, einen Migrationshintergrund haben. Und von diesen sollen 42 Prozent sogar die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Kein Wunder, daß sich unsere Justizministerin darüber aufregt, daß von 16.000 Mitarbeitern der Berliner Polizei nur 300, also knapp zwei Prozent, Migranten sind. Nach der sozialistischen Rechenkunst müßten es ja mindestens elf, wenn nicht 27 Prozent sein. Um diesem unhaltbaren Zustand abzuhelfen, hat sich Frau Zypries ein paar einfache Maßnahmen ausgedacht, die den egozentrischen Deutschen Beine machen sollen. Entsprechend kündigt sie für den Fall eines linken Wahlsiegs eine Revision des Einwanderungsgesetzes an, mit der die faulen Kompromisse beseitigt werden sollen, zu denen die rot-grüne Regierung von der Bundesratsmehrheit genötigt wurde. Sie möchte die Einbürgerung der Eingewanderten durch die Hinnahme der doppelten Staatsbürgerschaft und durch die Befreiung der hier geborenen Jugendlichen von der lästigen Optionspflicht erleichtern. Es ist klar, daß es ihr dabei wie schon bei ihrer schwul-lesbischen artikeldrei-Initiative allein um die Chancengleichheit geht.
Prof. Dr. Robert Hepp ist emeritierter Soziologe an der Universität Vechta. |