© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/08 29. Februar 2008

Meldungen

Ludwigshafen: Mädchen ziehen Aussage zurück

Ludwigshafen. Die Brandkatastrophe in Ludwigshafen, bei der Anfang Februar neun Türken ums Leben gekommen waren, ist offensichtlich nicht durch Brandstiftung ausgelöst worden. Die beiden türkischen Mädchen, die ausgesagt hatten, sie hätten einen Brandstifter beobachtet, haben ihre Aussage einem Bericht des SWR zufolge in der vergangenen Woche zurückgezogen. Der Vater eines der beiden Mädchen wies die Meldung dagegen zurück: "Das ist eine Lüge. Meine Tochter hat ihre Aussage in den Vernehmungen nie widerrufen", sagte er gegenüber stern.de. Die Staatsanwaltschaft kündigte unterdessen an, die Aussagen der Kinder von einem Psychologen überprüfen zu lassen. Die Angaben der acht und neun Jahre alten Mädchen sind bislang die einzigen Hinweise, die auf eine Brandstiftung hindeuten. Mittlerweile sind von den 187 eingegangenen Hinweisen zu dem Feuer 171 abgearbeitet. Dabei sei nach Angaben der Polizei keine Spur gefunden worden, die auf eine Brandstiftung hinweise.

 

Türkische Medien berichten über Vorfälle

Berlin. Obwohl sich die Hinweise verdichten, daß es sich bei der Brandkatastrophe in Ludwigshafen nicht um einen Anschlag gehandelt hat, berichten türkische Medien weiterhin über angebliche ausländerfeindliche Vorfälle in Deutschland. So habe die Zeitung Yeni Safak in der vergangenen Woche unter der Überschrift "Der Haß, der nicht aufhört" über ein Feuer in einem von Türken bewohnten Haus in Marburg berichtet, schreibt der Tagesspiegel. Auch ein Brand in Berlin-Kreuzberg sowie der Fall eines 26 Jahre alten türkischen Drogenhändlers, der mit einem Herzstillstand auf einer Polizeiwache in Hagen zusammengebrochen war und seitdem im Koma liegt, sorgen für Schlagzeilen. Türkische Zeitungen zitierten laut Tagesspiegel einen Arzt mit der Aussage, der Mann sei "furchtbar verprügelt" worden. Als "empörend und an den Haaren herbeigezogen" bezeichnet der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Nord­rhein-Westfalen, Frank Richter, den "unterschwelligen Vorwurf" von türkischen Medien, die Polizei sei fremdenfeindlich.

 

Behörden stoppen Islam-Kindergarten

Berlin. Die Berliner Behörden haben das Genehmigungsverfahren für eine moslemische Kindertagesstätte im Bezirk Mitte ausgesetzt. Zuvor war bekanntgeworden, daß der Vorsitzende des Trägervereins "Morgenland" Kontakte zu Islamisten unterhalten soll. So habe er Verbindungen zu der in Deutschland verbotenen Islamistenbruderschaft Hizb ut-Tahrir. Die Organisation befürwortet Gewalt als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele. "Die Hizb ut-Tahrir ist zutiefst undemokratisch und versucht, die Idee des Kalifatstaats zu verbreiten, jetzt offenbar auch bei Kindern", sagte die Islamismus-Expertin Claudia Dantschke dem Berliner Kurier. Mittlerweile untersucht der Verfassungsschutz die Hintergründe des Vereins und seines Vorsitzenden.

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