© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/07-01/08 21./28. Dezember 2007

Meldungen

"Franzosen"-Schau ist Ausstellung des Jahres

HAMBURG. Die Berliner Ausstellung "Die schönsten Franzosen kommen aus New York" (JF 25/07) mit Meisterwerken aus dem Metropolitan Museum of Art ist zur besten Ausstellung des Jahres 2007 gewählt worden. Das Votum trafen rund 500 deutsche Kulturexperten und Künstler, die von der Zeitschrift Kulturnews befragt wurden. Als bester Film wurde Fatih Akins "Auf der anderen Seite" gewählt, als beste Platte "Back to Black" von Amy Winehouse. In der Kategorie Theater wurde das Stück "Ulrike Maria Stuart" in der Inszenierung des Hamburger Thalia Theaters gekürt. Bestes Buch des Jahres wurde "Am Strand" von Ian McEwan. Im Bereich Entertainment gab es die meisten Stimmen für die deutsch-türkischen Kabarettisten Django Asül und Serdar Somuncu (JF 50/07). Die Abstimmung erfolgte den Angaben zufolge schriftlich im November und Dezember. Befragt wurden Führungskräfte von Theatern, Buchverlagen, Plattenfirmen, Filmverleihen, Ausstellungsmacher, Galeristen und Künstler.

 

Deutsche sind religiöser als angenommen

BERLIN. Religion ist für die Deutschen wichtiger als bislang angenommen. Das hat eine internationale Studie der Bertelsmann-Stiftung ergeben. 70 Prozent der über 18jährigen gaben an, daß Religion für sie bedeutsam sei. Fast jeder Fünfte sagte, er sei tiefreligiös, besuche regelmäßig Gottesdienste, bete häufig und beschäftige sich intensiv mit religiösen Fragen. Besonders viele Tiefreligiöse gibt es unter den Katholiken. Mit 27 Prozent sind es dort fast doppelt so viele wie in der evangelischen Kirche. Zwischen den Generationen gibt es kaum Unterschiede. Das Bild der religiösen Alten und der gottlosen Jugend ist der Studie nach nicht zu halten. Nur jeder Dritte der 18- bis 29jährigen ist nicht religiös. Hingegen glauben 41 Prozent von ihnen an Gott und an ein Weiterleben nach dem Tod. Dies sind mehr als in jeder anderen Altersstufe. Von den über 60jährigen gehen nur 18 Prozent mindestens einmal pro Woche in den Gottesdienst. Nur jeder Fünfte von ihnen bezeichnet sich selbst als religiös. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) glaubt dagegen, daß es kein Leben nach dem Tod gibt. Im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung befragten die Forscher für den "Religionsmonitor 2008" rund 21.000 Menschen in 21 Ländern zu ihren religiösen Praktiken und Vorstellungen. Den höchsten Anteil Religiöser gibt es der Studie nach in Indien und Nigeria (99 Prozent). In den westlichen Ländern haben die USA die höchsten Werte. Dort sind 89 Prozent der Bevölkerung religiös, 62 Prozent sogar besonders religiös. Am schwächsten verbreitet ist der Glauben in Rußland. Nur jeder zweite Russe ist religiös, sieben Prozent sind sehr religiös.

 

Heinrich-Mann-Preis 2008 für Heinz Schlaffer

BERLIN. Der Heinrich-Mann-Preis 2008 für Essayistik der Akademie der Künste Berlin geht an den Literaturwissenschaftler Heinz Schlaffer ("Die kurze Geschichte der deutschen Literatur", 2002). Der 1939 in Pilsen geborene Autor habe in seinem weitgespannten Werk der für die Form des Essays grundlegenden Frage nach dem Verhältnis von Poesie und Wissen eine Schlüsselrolle zugemessen, begründete die Jury nach Akademie-Angaben ihre Entscheidung. Schlaffers Schriften reichten in ihrer Wirkung weit über die Grenzen der Germanistik hinaus. Die Verleihung des mit 8.000 Euro dotierten Preises findet am 6. April statt. Die jährlich ausgelobte Auszeichnung ging 2007 an den Literaturwissenschaftler und Essayisten Karl Heinz Bohrer.


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