© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/07 14. Dezember 2007

Leserbriefe

Zu: "Mehr Inszenierung war nie" von Paul Rosen, JF 50/07

Im eigenen Hause nicht besser

Die CDU ist dieser Tage als Partei der Mitte angetreten. Daneben gibt es bekanntlich mindestens drei linke Parteien unterschiedlicher Färbung. Eindeutig vermissen aber muß man Parteien auf dem rechten Flügel des politischen Spektrums. Aber Regierung, etablierte Parteien und Massenmedien versuchen ganz bewußt, den Einzug nationaler Parteien in die Parlamente zu hintertreiben.

Wie anders sollte man es verstehen, wenn rechte Parteien sich Versammlungsräume in öffentlichen Gebäuden meist erst erklagen müssen, Wirte von Hotels und Restaurants direkt oder indirekt bedroht werden, sobald sie Mitglieder rechter Parteien aufnehmen wollen, wenn deren Mitgliedern die bürgerliche Existenz zerstört wird durch Kündigung des Arbeitsplatzes, Vertreter nationalgesinnter Parteien nie zu Gesprächsrunden eingeladen werden, schon gar nicht vor Wahlen, und Geldinstitute ihnen die Kontoführung verwehren.

Man hat also wenig Recht, andere Staaten wegen mangelhafter Demokratie zu kritisieren, wenn man es im eigenen Haus nicht viel besser macht.

Dr. Konrad Voigt, Berlin

 

 

Zu: "Das Überflüssige ist notwendig" von Günter Zehm, JF 50/07

Architektur hatte Vorreiterrolle

Mit vollem Recht sind unsere Stadtkerne wie in Dresden und Potsdam im ursprünglichen Baustil wiederzuerrichten; und die Menschen freuen sich daran! Der Sehsinn kann die Formen abtasten und der Mensch sich daran seelisch bereichern. Die abgeschmackte Kistenarchitektur des Bauhaus-Stils langweilt die Menschen, sie schauen nicht mehr hin, weil sie die geistlosen Fassaden kennen.  Gaudis Jugendstilbauten, Steiners Goetheanum, Le Corbusiers Kapelle in Ronchamp, Saarinens TWA-Flughafengebäude in New York  sind beispielhafte Bauwerke, wie zukünftig unsere klassischen Baustile weiterentwickelt werden können.

Die "unmenschliche Architektur" (Hugo Kükelhaus) durfte sich 80 Jahre lang austoben. Es ist an der Zeit, nicht nur klassische Fassadenarchitektur zu restaurieren, sondern organisch und ökologisch zu entwerfen und zu bauen. Nur haben organisch planende Architekten bei Wettbewerben keine Chance, einen Preis zu erhalten - das ist die niederschmetternde Situation in Deutschland.

Wir brauchen kreative Menschen für einen spirituellen Funktionalismus in der Architektur, dann bekommen wir eventuell auch kreative Politiker, kulturell Schaffende und sozial denkende Wirtschaftsführer. Die Architektur hatte dazu jahrhundertelang immer eine Vorreiterrolle und bot sich den Menschen zum Gespräch an.           

Norbert Schenkel, Lauda-Königshofen

 

Ornament und Verbrechen

Der Artikel ist an einigen Punkten von einer völlig inakzeptablen Ungenauigkeit. So wird sowohl die ästhetisch hochwertige "zierlose" Architektur Niemeyers in Brasilia übergangen wie auch zahllose gelungene Einzelbauten der Bauhaus-Leute in Tel-Aviv und Barcelona.

Die Aussage, der sudetendeutsche Architekt Loos habe behauptet "Ornament ist Verbrechen", ist im übrigen eine Verbiegung der Fakten. Loos hat vielmehr ein Buch namens "Ornament und [!] Verbrechen" verfaßt. In diesem Werk beleuchtet er die geschichtlichen Übergänge von - seiner Meinung nach - reflektierter zu unreflektierter Ornamentierung in der Baukunst. Mit der schäbigen BRD-Architektur der 50er bis 70er Jahre (da war Loos längst tot) hat das nicht das geringste zu tun. Seine zahllosen Bauwerke in Wien und Prag legen vielmehr Zeugnis von einem hohen gestalterischen Wollen und Können ab.

Tobias Rüger, Frankfurt/Main

 

 

Zu: "Der Bürger als Geisel des Staates" von Doris Neujahr, JF 50/07

Was uns ins Haus steht

Wieder eine klare und an Deutlichkeit nicht zu überbietende Zustandsbeschreibung. Ich habe aber die Befürchtung, daß es noch viel schlimmer kommen wird.

Wer sich mit dem Krieg und der heutigen Situation im Kosovo befaßt, bekommt eine Ahnung davon, was uns in den kommenden Jahren ins Haus steht. Die zugereiste Masse der Muslime wird hier darauf hinarbeiten, ihre Belang durchzusetzen; mit allen Mitteln, die dazu erforderlich sind. Ich wundere mich immer über die Blauäugigkeit in Politik, Wirtschaft und der restlichen Bevölkerung. Die Radikalisierung der Muslime in Europa ist in vollem Gange und keiner will erkennen, daß dies zu einem Bürgerkrieg ausarten wird. Wir werden uns noch wundern, was alles möglich ist, wenn gewaltbereite Massen auf die Straße gehen.

Joachim Böcher, Gelsenkirchen

 

 

Zu: "Referendum für Putin" von Wolfgang Seiffert, JF 50/07

So und nicht anders

Ein dickes Danke für die weitgehend objektive (soweit das überhaupt geht) Berichterstattung zum Thema Rußland. Bei dem Unsinn in den öffentlich-rechtlichen Medien kann man sich nur noch an den Kopf fassen. Als jemand, der selbst ein Jahr in Rußland gelebt hat und beruflich oft damit zu tun hat, weiß ich die Berichte von Professor Seiffert zu schätzen. So, wie er es beschreibt, ist es - und nicht anders. Daumen hoch!

Markus Herzig, München

 

 

Zu: "Putins Mobilmachung" von Michael Wiesberg, JF 49/07

Der russische Bär schläft nur

Das wirkliche Problem mit Putin liegt doch in der großen Instabilität der Verhältnisse in Rußland. Was passiert denn, wenn man Putin wegputscht - was kommt danach? Ein irrationaler Radikalinski wie dieser Schirinowski? Ein Kommunist vielleicht?

Mir wird angst und bange, wenn ich an unsere energiemäßige Abhängigkeit von Rußland denke, die uns dieser Schröder eingebrockt hat. Vorsicht, der russische Bär schläft nur. Seine Krallen hat er immer noch - und die wird er auch nutzen.

Claus J. Hoffmann, Rheine

 

 

Zu: "Großmacht ja, Weltmacht nein", Interview mit Peter Scholl-Latour, JF 49/07

Kenntnisreich und souverän

Respekt vor Peter Scholl-Latour und Ihrem Interview mit ihm! Seine exakte Wertung des gegenwärtigen Weltgeschehens - kenntnisreich, sachlich, souverän - sucht ihresgleichen auf der Ebene auch unserer außenpolitischen Chefetagen. Mit Menschen seines Formats an der Spitze des Staates würde unser Land schnell von seiner Fremdbestimmung wegkommen. Es zählte wieder des Volkes Meinung, und wirkliche Interessenvertreter unseres Landes kämen nach vorn.

Fred Suerdieck, Bergfelde

 

 

Zu: "Marx, Thälmann ... Löwenthal?" von Dieter Stein, JF 49/07

Gesamtdeutsche Verherrlichung

Die Verherrlichung des Bolschewismus und seiner "Helden" war und ist ein gesamtdeutsches Phänomen. Werfen wir doch nur einmal einen Blick in das Straßenverzeichnis des Dortmunder Stadtplans: Rosa-Luxemburg-Straße, Karl-Liebknecht-Straße, Karl-Marx-Straße, Friedrich-Engels-Straße, Thälmannstraße usw.

Wir können allerdings heute schon unseren Enkelkindern ein Problem ersparen, nämlich deren spätere Forderung nach Umbenennung der zahlreichen "Al-Gore-Alleen" und "Sigmar-Gabriel-Straßen". Auch für den subtilen und gewaltlosen Klimatizismus wird es irgendwann ein "1989" geben. Spätestens dann, wenn die Höhe der Stromrechnung die der Kaltmiete übersteigt. Keine Lüge kann sich ewig halten: 2+2=4 !

Als ich 1978 aus der Ostzone freikam, begegneten mir im Westen in einer Woche mehr überzeugte Kommunisten als vorher in einem ganzen Jahr. Mein damaliges Entsetzen und den Ekel, den ich in steigendem Maße heute wieder empfinde, möchte ich lieber nicht schildern.

Norbert Staude, Dortmund

 

 

Zu: "Symbolpolitik für das Klima" von Martina Zippe, JF 49/07

"Der Übel größtes"

Tausende von Politikern reisen im Winter nach Bali. Der von Bundesministerin Wieczorek-Zeul angegebene Grund, in Bali gehe es um die "Rettung der Erde", ist mit Sicherheit falsch. Allenfalls geht es um die Rettung bestimmter Aktien.

Nicht in Bali, sondern an Weihnachten geht es um die Rettung der Erdbevölkerung. Nach Friedrich von Schiller ist die Schuld "der Übel größtes", nicht das Kohlendioxid. Bei jeder Gerichtsverhandlung geht es um Schuld. Jede geschiedene Ehe hängt mit Schuld zusammen. Jedes der tausend täglich getöteten ungeborenen Kinder ist ein Opfer von Schuld. Jeder Bestechungsfall ist Schuld. Auch die Haushaltspolitik der Bundesregierung ist Schuld.

Um die Erde vor der Schuld der Menschen zu retten, hat Gott seinen Sohn Jesus Christus gesandt. Das feiern wir an Weihnachten: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gesandt hat, damit alle, die an ihn (nicht an die Klimakatastrophe!) glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."

Dr. Hans Penner, Linkenheim-Hochstetten

 

 

Zur Meldung: "Studie: 270.000 Einwanderer notwendig", JF 49/07

Das bequeme luxuriöse Leben

Um die jetzige Bevölkerungszahl bis 2050 stabil zu halten, brauchten wir keine Einwanderer, wenn nur die heutigen jungen Eltern sowie Paare nicht so kinderfeindlich wären. Ihr Verhalten scheint festgeschrieben, möglichst wenig oder besser keine Kinder zu haben, um auf ein "bequemes luxuriöses Leben" nicht zu verzichten. Somit bleibt unserem Staat durch diesen Egoismus keine andere Alternative, als auf lange Sicht Einwanderer ins Land zu holen, damit Deutschland nicht ein Land ohne Menschen wird.

Georg Kitowski, Bochum

 

 

Zum Kommentar: "Unethische Politik" von Wolfgang Fenske, JF 49/07

Heilen und helfen

Ich habe Angst, in meiner persönlichen Zukunft dem mir gesetzten hohen ethischen Anspruch als Arzt nicht mehr gerecht werden zu dürfen. Entgegen realem Usus sollte Heilen und Helfen vor Ökonomie rangieren. Was aber gilt der dem Kommerz unterworfene Eid des Hippokrates noch?

Der Satz des Paracelsus: "Dosis sola facit venenum", gewinnt neues Gewicht. Was pharmakologisch für das Übermaß gilt, wirkt auf die Psyche durch Mangel als Gift. Zuwenden, Zuhören, Zeit für das bedrückte, armselige Menschlein in seiner "möchte-so-gern" harten Schale sind Begriffe, die in der heutigen Medizin keinen Wert mehr genießen - nicht einmal beim selber behafteten, in Diagnose-Kategorien gezwängten Psychiater.

Dr. Walter Hoffmann, Würzburg

 

 

Zu: "'Der völlig falsche Weg'" von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 49/07

Es funktioniert nicht

Eine multikulturelle Gesellschaft ist eine Konflikt-Gesellschaft. Man bringt keine drei Leute unter einen Hut, heißt es, geschweige denn in ein Wohnhaus. Nicht selten leben in einem Mietshaus Bürger unterschiedlichster Kulturen. Multikulturelle Wohnhäuser funktionieren ebenso wenig wie der ehemalige Vielvölkerstaat Jugoslawien.

Roland Heinrich, München

 

 

Zu: "Generation Spießbürger" von Thorsten Hinz, JF 48/07

Von Anfang an suspekt

Sich über den Verein der Grünen aufzuregen oder zu diskutieren, lohnt nicht. Mir waren ihre geistig-moralischen Strömungen aus gutem Grund von Anfang an suspekt. Ihr wahres Image während ihrer Bremer Uni-Zeit spricht Bände! Die "Kings" zeigten da ihr wahres Antlitz - überall hinterließen sie schmierfinkenartig ihren Stempel ("Narrenhände beschmieren Tisch und Wände"). Die müßten heute noch für ihre angerichteten Schäden verantwortlich gemacht werden; immerhin handelte es sich hierbei um Allgemeingut, das von der mißgeratenen Generation aufgebaut wurde!

Margot Mahner, Bremen

 

 

Zu: "Reemtsmas Thesen als Dokudrama" von Stefan Scheil, JF 48/07

Geschichtsmanipulation

Gleich nach der ersten Sendung schrieb ich an Knopp, wieso er als Verantwortlicher diese Sendung zugelassen habe, denn sie enthielt Geschichtsverfälschungen und geriet so zur Volksverdummung, denn das Verschweigen zur Beurteilung wichtiger Einzelheiten ist Geschichtsmanipulation.

Auch die zweite Sendung über den Angriff auf die Sowjetunion war mit Fälschungen belastet, denn woher kamen die Millionen an Kriegsgefangenen, wenn nicht aus dem Aufmarsch einer riesigen Angriffsarmee? Daß Stalin den Angriff gegen Deutschland plante und vorbereitete, geht aus sowjetischen Dokumenten und den Aussagen russischer Historiker hervor, was der Historiker Maser in allen Einzelheiten erforscht und nachgewiesen hat.

Es ist ein Drama, was uns an Verdrehungen und Lügen zugemutet wird, aber straffrei bleibt.

Walter Willhöft, Ahrensburg

 

 

Zur Meldung: "Neuer Strafbefehl im Fall Mügeln", JF 48/07

Kaum Hinweise

Seltsamerweise findet man in den Medien kaum Hinweise, durch welchen Umstand die Handgreiflichkeiten auf dem Stadtfest in Mügeln ausgelöst wurden. Das würde mich ja doch mal sehr interessieren.

Manfred Bez, Bad Frankenhausen

 

 

Zum Interview mit Ernst Nolte, JF 45/07 und JF 46/07

Eine linke Idee

Der Nationalsozialismus war - wie der Name schon sagt - ein Sozialismus, also eine linke Ideologie, wenn auch mit nationalen Parolen. Daß der NS links war, geht eindeutig aus folgenden Goebbels-Zitaten hervor: "Wir sind die deutsche Linke! Wir wollen den rechtsstehenden Bürgerblock zerschmettern" (aus seinem Tagebuch); "Wir wollen den bürgerlichen Klassenstaat grundsätzlich zertrümmern und ablösen durch eine neue sozialistische Gliederung der deutschen Gemeinschaft" (in "Der Nazi-Sozi"); "Nichts ist uns verhaßter als der rechtsstehende Bürgerblock" (in "Der Angriff").

Der deutsche nationale Sozialismus und der sowjetische internationalistische Sozialismus (Kommunismus) - es handelte sich in beiden Fällen um einen kollektivistischen Totalitarismus - waren sich in so bedeutendem Maße ähnlich, daß diese beiden Ideologien sich im Zweiten Weltkrieg bis aufs Blut bekämpften.

Um die offensichtliche ideologische Ähnlichkeit zu kaschieren, benannte Stalin alle Ismen, die nichts mit dem Sowjet-Kommunismus am Hut hatten, mit der wissentlich falschen Bezeichnung "Faschismus". Diese Stalinsche Sprachregelung wird noch heute angewandt, als ob der Nationalsozialismus "rechts" gewesen wäre!

Somit befinden sich also die heutigen deutschen Linken in ihrem "Kampf gegen Rechts" in bester Goebbelsscher und Stalinscher Tradition.

Joachim Popp, Hamburg


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