© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/07 30. November 2007

Neulich im Internet
iNFARKT
Erol Stern

Armes Internet! Glaubt man den Studien des US-Marktforschungsunternehmens Nemertes Research (nemertes.com), so steht das Internet kurz vor dem Kollaps. Während Gelehrte seit Jahren erfolgreich an einer Er­weiterung der allmählich knapp werden­den In­ternet­a­dressen bas­teln, prognostizieren die Nemertes-Experten für das Jahr 2010 den allumfassenden Datensuper­stau. Schon heute sorgt alleine das Videoportal Youtube.com für ein Zehntel des globalen Datenaufkommens, ein weiteres Viertel können die Tauschbörsen für Musik und Filme für sich verbuchen. Hinzu kommt die steigende Nachfrage mobiler Geräte und Mobiltelefone nach breitbandigen Verbindungen und permanentem Informationsaustausch. Allein in den USA müßten die Internetanbieter etwa 40 Milliarden Dollar investieren, weltweit sind 100 Milliarden für den "Straßenbau" vonnöten. Um innovative Dienstleistungen sowie Internetfernsehen und -telefonie nicht zu gefährden, sollten sich die Provider also beeilen, da der Bedarf momentan schneller wächst als der Ausbau der Infrastruktur. Wenn jedoch alle im Datenstau feststecken, folglich zu Hause oder im Büro vor dem Rechner hocken, dürften bald unsere realen Straßen wieder frei sein, schlußfolgert Euer Erol Stern


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