© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/07 16. November 2007

Meldungen

Empörung unter den polnischen Lutheranern

WARSCHAU. Ein Werbeplakat für eine Veranstaltung der nationalkatholischen Polnischen Monarchisten (OMP) hat für Empörung unter den etwa 80.000 polnischen Lutheranern gesorgt. "Wir warten auf eine solidarische Reaktion von seiten der katholischen Kirche gegenüber den polnischen Protestanten", erklärte vorige Woche der Chef des Ökumenischen Rats (PRE) in Warschau, Andrzej Wójtowicz. Auf dem OMP-Plakat war unter dem Titel "Häresie und Gotteslästerung Martin Luthers" für eine Veranstaltung am  25. Oktober  in Lublin geworben worden. Redner war Ryszard Mozgol vom Nationalen Gedenkinstitut (IPN), das die polnischen "Stasi"-Akten aufarbeiten soll. OMP-Chef Łukasz Kluska lehnte eine Entschuldigung ab. "Die Inspiration zur Irrlehre kommt von Satan, und Martin Luther hat in der Tat gotteslästerliche Ansichten verkündet", meinte Kluska.

 

Weiter Restriktionen für Rumänen und Bulgaren

BERN. Die Schweiz hat bei den Verhandlungen mit der EU über die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien eine weiterhin restriktive Haltung eingenommen. Hauptstreitpunkt der dritten Verhandlungsrunde in der vorigen Woche waren der Beginn der Übergangsfrist und die Dauer der Schutzklausel. Die Schweiz fordert, Arbeitsmarktbeschränkungen wie Kontingente, Inländervorrang oder Lohnkontrollen nach Ablauf der Übergangsfrist bis 2018 aufrechtzuerhalten. Über die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit wird es ein Referendum geben.

 

Iren dürfen über neuen EU-Vertrag abstimmen

DUBLIN/BRÜSSEL. In Irland soll 2008 eine Volksabstimmung über den EU-Vertrag stattfinden. Dies teilte Premier Bertie Ahern vorigen Samstag mit. Laut Umfragen will derzeit nur ein Viertel der irischen Wähler für das Vertragswerk stimmen, 13 Prozent wollen es ablehnen, über 60 Prozent sind noch unentschlossen. 2001 hatten die Iren den EU-Vertrag von Nizza abgelehnt. Nach Korrekturen zur Sicherung der Neutralität Irlands kam bei der zweiten Abstimmung 2002 eine Mehrheit zustande. Nachdem die EU-Verfassung 2005 in Referenden in Holland und Frankreich durchgefallen war, einigten sich die EU-Staats- und Regierungschefs im Oktober 2007 auf den neuen Reformvertrag.


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