© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Meldungen

"Da bahnt sich eine Katastrophe an"

BERLIN. Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund (HuG) hat die von der Bundesregierung geplante Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) kritisiert. "Da bahnt sich eine Katastrophe an", warnte HuG-Präsident Rolf Kornemann im Focus. Erstens kämen wegen der Wärmedämmungsmaßnahmen Milliardenkosten auf die Vermieter zu. "Viele unserer Mitglieder sind jedoch so alt, daß keine Bank ihnen Kredit gibt." Zweitens würden viele Mieter aus Angst vor Mieterhöhungen den Modernisierungen nicht zustimmen. "Drittens können sie für die Dauer der Arbeiten die Miete um bis zu 100 Prozent mindern", so der HuG-Chef. Laut Mieterbund würde bei einer Klimaschutz­investition von 30.000 Euro pro Wohnung eine Mieterhöhung von 275 Euro fällig. Aber "wie sollen die Menschen immer mehr fürs Wohnen zahlen, wenn ihre Nettoeinkommen nicht steigen?" Dramatisch sei die Lage in den östlichen Bundesländern. Dort schrieben viele Eigentümer schon jetzt rote Zahlen. "Die überhäufen uns mit Anfragen, wie sie ihre Wohnungen und Häuser loswerden können, weil sich Vermieten dort nicht mehr lohnt", so Kornemann.

 

Die größte Finanzkrise seit einem Jahrhundert

Phoenix. Der US-Finanzinvestor Douglas Casey hält die von der US-Notenbank erzeugte Dollarflut für fatal. "Wir stehen am Beginn einer echten Finanzkrise, vielleicht wird es die größte seit einem Jahrhundert", warnte der Chef des Finanzdienstes Casey Research im New Investor. "Die offizielle Inflationsrate von um die zwei Prozent pro Jahr ist ohnehin völlig unrealistisch", so Casey, denn Lebensmittel- und Energiepreise blieben bei der US-Berechnung außen vor. Die reale Inflationsrate liege bei sechs bis zehn Prozent. "Die Geldmengen wachsen rund um den Globus mit teilweise zweistelligen Raten." Ausländische Investoren begännen, sich von US-Papieren abzuwenden und drückten so bereits den Dollar. "Zur Inflationsbekämpfung müßten die Leitzinsen ja angehoben werden, aber es passiert exakt das Gegenteil."

 

Knabenkraut "Orchidee des Jahres 2008"

Erftstadt. Die Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) haben das "Übersehene Knabenkraut" (Dactylorhiza praetermissa) zur Orchidee des Jahres 2008 gewählt. Mit bis zu 70 Zentimetern Wuchshöhe ist sie eine der stattlichsten heimischen Orchideen. Wegen der Zerstörung geeigneter Biotope durch Entwässerung, Überdüngung oder Verbuschung ist sie dringend schutzbedürftig.

 

Zahl der Woche

Waren für 48,8 Milliarden Euro wurden im vorigen Jahr aus China importiert. Das waren 6,7 Prozent der deutschen Einfuhren. 1996 waren es nur 2,6 Prozent im Wert von 9,2 Milliarden Euro. China ist damit nach Frankreich und den Niederlanden und noch vor den USA unser drittwichtigstes Importland. (Quelle: Statistisches Bundesamt)


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen