© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/07 12. Oktober 2007

Meldungen

Gute Deutsche mobben nicht, sie meuten

BERLIN. Die Aktion "Lebendiges Deutsch" hat sich dafür ausgesprochen, statt des Begriffs "Mobbing" die Bezeichnung "Meuten" zu verwenden. Die "kühne Neuprägung" sei angelehnt an die Meute, also ein Rudel von Jagdhunden oder eine "Rotte übler Menschen", teilte die Jury mit. Außerdem schlug sie vor, statt "briefen" lieber "einweisen" zu sagen. Nun sucht die unter dem Dach der Stiftung Deutsche Sprache tätige Aktion ein griffiges deutsches Wort für "Timing", die Kunst, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Vorschläge können bis zum 21. Oktober über die Internetseite www.aktionlebendiges deutsch.de gemacht werden. Die Aktion Lebendiges Deutsch wird von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und namhaften Wissenschaftlern unterstützt und von Einzelpersonen aus verschiedenen Verbänden getragen, darunter dem Vorsitzenden des Vereins deutsche Sprache e. V., Walter Krämer, dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sowie dem Sachbuchautor und Journalistenausbilder Wolf Schneider.

 

Umfrage: In 50 Jahren keine Buchhandlungen

FRANKFURT/MAIN. Buchhandlungen haben nach Ansicht vieler Branchenexperten keine Zukunft. In einer am Montag veröffentlichten Internetumfrage der Frankfurter Buchmesse rechnete fast jeder Vierte (23 Prozent) damit, daß es in 50 Jahren keine literarischen Fachgeschäfte mehr geben wird. Über die Hälfte (53 Prozent) nannte die Digitalisierung als die größte Herausforderung für die Branche. Als die größten Gefahren für das Verlagswesen sehen die 1.324 Befragten aus 86 Ländern die Konkurrenz durch andere Medien und Unterhaltungsangebote (50 Prozent), die Überproduktion von Büchern (31 Prozent) und die Zunahme und Verbreitung von Piraterie (23 Prozent). Elf Prozent rechneten damit, daß das gedruckte Buch in 50 Jahren überholt sein könnte.

 

IGFM: Lehrverbot für Aramäisch aufheben

FRANKFURT/MAIN. Die Türkei soll das seit zehn Jahren bestehende Lehrverbot für Aramäisch - die Sprache Jesu - aufheben. Das fordert die in Frankfurt am Main ansässige Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Sie hat die türkische Regierung aufgerufen, das Verbot umgehend aufzuheben und damit die Gefährdung der betroffenen Lehrer, Schüler und weiterer Beteiligter zu beenden. Seit Oktober 1997 darf in syrisch-orthodoxen Klöstern kein Aramäisch mehr gelehrt werden. Derzeit wird der Unterricht in Aramäisch stillschweigend geduldet. Der Gebrauch der aramäischen Sprache sei keine Bedrohung für die innere Sicherheit der Türkei, so die IGFM. Nur 0,02 Prozent der Staatsbürger sind aramäischer Abstammung. (idea)


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