© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/07 12. Oktober 2007

Meldungen

Bern: "Schwarzer Tag" für die Meinungsfreiheit

BERN. Bei einer gewalttätigen Demonstration linker Gruppen gegen die rechtsnationale Schweizerische Volkspartei (SVP) sind am Samstag in Bern 42 Randalierer festgenommen worden. Bei der Straßenschlacht wurden 21 Personen verletzt, darunter 18 Polizisten. Es entstand ein Sachschaden von mehreren zehntausend Euro. Etwa 500 Linksextremisten brachten einen Umzug von 10.000 SVP-Anhängern zum Stehen. Alle Stände vor dem Schweizer Regierungsgebäude, wo die SVP-Kundgebung stattfinden sollte, wurden zerstört. Parteichef und Bundesrat Christoph Blocher konnte schließlich nur unter Polizeischutz eine Rede halten. Der Berner Polizeidirektor Stephan Hügli sprach von einem "schwarzen Tag für die Meinungsfreiheit und für die Demokratie". Das Hauptproblem sei gewesen, daß man von den Gewaltbereiten aus dem "schwarzen Block" in einen Mehrfrontenkrieg verwickelt worden sei. Laut Umfragen wird die SVP bei den Nationalratswahlen am 21. Oktober mit über 27 Prozent erneut stärkste Partei.

 

Milliardär Krauze verkauft Prokom

WARSCHAU. Der von der polnischen Staatsanwaltschaft intensiv gesuchte Milliardär Ryszard Krauze hat vorige Woche mitteilen lassen, daß er seine Firma Prokom verkauft. Er gibt den Vorstandsvorsitz der Firma auf, die den Grundstein seines Imperiums darstellte und die durch die Computerisierung von Großunternehmen und Staat reich wurde. Durch eine Fusion geht Prokom in den Besitz von Adam Górals Asseco-Gruppe über, einer in Rzeszów (Karpatenvorland) ansässigen Firma gleicher Branche, deren Aktien bisher von Krauze als Aufsichtsrat wesentlich mitkontrolliert wurden. Der Wert des verkauften Aktienpakets liegt bei umgerechnet etwa 580 Millionen Złoty (150 Millionen Euro). Die ursprünglich angepeilten 700 Millionen Złoty wurden von Krauze allerdings nicht erzielt - der Wert seiner börsennotierten Firmen ist durch die politischen Auseinandersetzungen um seine Person gesunken (JF 41/07).

 

Leichte Verluste für die großen Parteien

Eisenstadt. Bei den Gemeinderatswahlen im Burgenland haben SPÖ, ÖVP und FPÖ am Sonntag Verluste erlitten. Die SPÖ von Landeshauptmann Hans Niessl erreichte landesweit 47,7 Prozent (-1,26). Die ÖVP erhielt 43,07 Prozent (-0,07). Die Freiheitlichen büßten 2,15 Prozentpunkte ein und kamen nur noch auf 2,94 Prozent. Die Plattform Freie Bürgerlisten (FBL), die sich im März von der FPÖ abgespalten hatte, kam auf 1,87 Prozent. Die Grünen konnten um 0,42 auf 1,36 Prozent zulegen. Auf die sonstigen Listen entfielen 3,07 Prozent.


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