© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/07 05. Oktober 2007

Element in Bildern
Zur Foto-Ausstellung "Faszination Wasser"
Werner Norden

Wasser ist eines der Urelemente des Lebens, glitzernd von Sonnenreflexen beschwört es ewige Aufbruchstimmung, ins Dunkel getaucht ruft es oft eine elegische, ja mitunter sogar morbide Atmosphäre hervor. Als reine Quelle symbolisiert es hingegen den Beginn einer langen Reise, bis es sich nach zahlreichen Um- und Abwegen in die Tiefen des Meeres stürzt. Metaphorisch weist dies auf den Ablauf der menschlichen Existenz hin, die ohne lebensspendendes Wasser nicht möglich wäre. Nicht ohne Grund steht übrigens die christliche Taufe für die religionsgeschichtliche Symbolik des Wassers.

Eberhard Heller, Philosoph, Kunsthistoriker und Archäologe, der bis vor wenigen Jahren als Redakteur und Lektor bei der Edition philosophisch-historischer Werke tätig war, photographiert bereits seit seinem zwanzigsten Lebensjahr. War dies zunächst noch als "Hobby" gedacht, entwickelte er seine Begabung im Laufe der Zeit zur formvollendeten künstlerischen Tätigkeit. Er veröffentlichte verschiedene Bildbände und mehrere Jahreskalender mit Landschafts- und Naturaufnahmen und präsentierte seine Fotos unter anderem in Ausstellungen in München und Bonn.

Im Fürstengang in Neuburg an der Donau ist nun die Fotoausstellung "Faszination Wasser" zu sehen. Es sind vornehmlich großformatige Bilder von Wasserimpressionen, die mit ihren bizarren Schattenspielen und Reflexen bisweilen fast surrealistisch anmuten. Doch deutet der zu ästhetischen Aussagen verdichtete Formenreichtum wiederum an, daß die farbigen und bizarren Spiegelungen den Betrachter zwar auch der konkreten Wirklichkeit näherbringen, mehr noch aber als Instrumente schöpferischen Phantasie und des Traumes gedacht sind. Hellers digital photographierte Bilder zeigen jedoch vor allem, daß Farbe mehr als nur Flächen füllen kann und Artifiziell-Abstraktes im Augenblick der stetigen Bewegung zum künstlerischen Faszinosum avanciert.

Komplettiert wird die Bildergalerie durch Schwarzweißfotos, aufgenommen in den Wasserstraßen und auf den Plätzen Venedigs. In ihrer strengen Schönheit bilden sie einen bemerkenswerten Kontrast zu den fließenden, bunten Wasserspielen der übrigen Bilder.

Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Oktober im Fürstengang in Neuburg an der Donau zu sehen. Öffnungszeiten: Do./Fr. 16 bis 19 Uhr, Sa./So. 11 bis 17 Uhr. Internet-Galerie: www.heller-foto.de


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