© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/07 07. September 2007

Meldungen

Haider: Bauverbot für Moscheen gefordert

KLAGENFURT. Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat ein Bauverbot für Moscheen mit Kuppeln und Minaretten gefordert. Die Muslime in Kärnten sollten in ihrer Religionsausübung nicht behindert werden, und die Einrichtung von Gebetsräumen sei selbstverständlich. Nicht zulassen dürfe man aber, daß "sichtbare Zeichen der Macht", wie sie Minarette darstellten, im christlichen Europa errichtet würden. Das Problem sei, daß die Genehmigung von Gebetsräumen ermögliche, "das Haus dann Schritt für Schritt in eine Moschee umzubauen". Haider kündigte an, man werde daher eine Änderung der Bauordnung, des Gemeindeplanungs- und des Ortsbildpflegegesetzes ausarbeiten. In Österreich gibt es bislang zwei Moscheen mit Minaretten. Die älteste steht in Wien. Die zweite wurde 2006 in Telfs/Tirol eröffnet. Ihr Minarett wurde nach Protesten nur 15 statt 20 Meter hoch gebaut. Die dritte Moschee soll 2008 im niederösterreichischen Bad Vöslau entstehen. Im Kärnter Spittal an der Drau werde hingegen nur ein Gebetsraum in einem alten Bauernhof gebaut. "Für ein Minarett bräuchte es neue Genehmigungen. So etwas wird aber in Spittal nie entstehen", versprach SPÖ-Bürgermeister Gerhard Köfer in der Kleinen Zeitung.

 

Multikultur: Zaanstad noch vor Amsterdam

AMSTERDAM. Nicht Amsterdam, sondern die in Nordholland gelegene 141.000-Einwohner-Kommune Zaanstad ist die multikulturellste Stadt der Niederlande. In der sechs Kilometer nordwestlich von Amsterdam liegenden Stadt leben derzeit nach offiziellen Statistiken 189 verschiedene Nationalitäten. Amsterdam beherbergt 177 Nationalitäten, Antwerpen 164 und New York lediglich 150 Nationalitäten. Von den offiziell 743.104 Einwohnern Amsterdams besitzen knapp 72 Prozent (532.548) die niederländische Staatsbürgerschaft. Die größten Ausländergruppen stellen die Marokkaner (64.588), die Türken (37.421), die Briten (10.244), die Deutschen (6.670) und Bürger aus der früheren Kolonie Niederländisch-Guyana (Surinam/5.609). 123.204 Bürger Amsterdams haben einen Doppelpaß.

 

Italien und Schweden für den Türkei-Beitritt

BRÜSSEL. Italien und Schweden haben sich klar für den EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen. "Die Verhandlungen sollten in aller Ernsthaftigkeit fortgesetzt werden, die Vorteile für beide Seiten liegen auf der Hand", schrieben die Außenminister beider Länder, der Postkommunist Massimo D'Alema und der Konservative Carl Bildt, in einem Gastbeitrag für die International Herald Tribune. Beide Politiker verwiesen darauf, daß die türkische Regierung nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Abdullah Gül ihre "Reformpolitik" für den EU-Beitritt fortsetzen wolle. "Sollte die EU die Tür zuschlagen, könnte die Türkei nach anderen Türen Ausschau halten", warnten D'Alema und Bildt. Resultat einer solchen Politik wäre zudem eine Stärkung des Nationalismus in der Türkei. Deshalb sei es jetzt an der Zeit, "daß die EU und Ankara einen neuen Versuch starten, den Beitrittsprozeß zu erneuern".

 

SVP-Wahlkampf: "Zottel rettet die Schweiz"

BERN. Die rechtsnationale Schweizerische Volkspartei (SVP) will bei den Wahlen im Herbst unter anderem mit Internetspielen verstärkt junge Wähler ansprechen. Unter dem Titel "Zottel rettet die Schweiz" werden vier Spiele plus ein Zusatzspiel auf der Seite www.zottel-game.ch angeboten. Dabei muß sich der SVP-Geißbock Zottel gegen "Linke und Grüne" durchsetzen, Masseneinbürgerungen stoppen, die Schweiz vor "kriminellen Ausländern" verschonen oder "geldgierige EU-Steuervögte" und "staatliche Abzocker" abwehren.


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