© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/07 31. August 2007

Das Todeslabyrinth:
Krieg im Schützengraben
Christoph Martinkat

Bis zu 20 Millionen Soldaten kämpften an den Fronten des Ersten Weltkriegs, der schon bald zu einem reinen Stellungskrieg wurde. Am Ende glichen seine Schlachtfelder Mondlandschaften, durchbrochen von einem gigantischen Labyrinth aus Schützengräben. Allein im Westen standen sich deutsche und alliierte Heere auf einer Frontlänge von 700 Kilometern gegenüber. Manchmal waren ihre Gräben lediglich 25 Meter voneinander entfernt. Nach britischen Leitlinien hatten 450 Soldaten im Schutze der Dunkelheit sechs Stunden lang zu graben, bis ein Frontgraben von 250 Metern Länge ausgehoben war. Am Ende des Krieges erstreckte sich das Grabenlabyrinth über eine Länge von 24.000 Kilometern.

Vor allem die Schlachtfelder Flanderns, wo der Grundwasserspiegel zuweilen nur einen Meter unter der Erdoberfläche lag, stellten die Grabenkonstrukteure vor enorme Probleme. Oft standen die Soldaten knöcheltief im Wasser. Nicht zuletzt deshalb gehörten die "Flanders Fields", am Rande der belgischen Stadt Ypern gelegen, zu den grausamsten Schauplätzen des Krieges. "Das Todeslabyrinth - der Krieg im Schützengraben" (1. September, 22.10 Uhr, Vox - Spiegel TV Spezial) befaßt sich mit der aktuellen Freilegung dieses Schlachtfelds. Er zeigt Archäologen bei einer spannenden, aber nicht ungefährlichen Mission. Schließlich stoßen diese bei ihrer Spurensuche immer wieder auf Waffen und scharfe Munition. Zudem müssen die Grabungen schnellgehen, denn bald soll die Kriegstätte einer Autobahn weichen - unwiederbringlich.


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