© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/07 24. August 2007

Meldungen

Waldschlößchenbrücke: Neuer Ruf aus Dresden

DRESDEN. Die Dresdner Bürgerinitiativen für den Erhalt des Unesco-Weltkulturerbes haben am Montag erneut gegen den Bau der geplanten Waldschlößchenbrücke protestiert. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich etwa 2.000 Menschen an der Demonstration mit anschließender Kundgebung vor der Frauenkirche. Unter dem Motto "Erneuter Ruf aus Dresden" warben die Bürgerinitiativen um Unterstützung für ihr Anliegen, den Weltkulturerbetitel zu retten. Sie appellierten an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsidenten Georg Milbradt (beide CDU), einen Kompromiß zu suchen. In dem Motto des Protests verbarg sich eine Anspielung auf den "Ruf aus Dresden", der nach der Wende ergangen war. Damals hatte eine Bürgerinitiative um Unterstützung für den Wiederaufbau der Frauenkirche gebeten und war weltweit auf Gehör gestoßen. Bei Realisierung der Waldschlößchenbrücke droht Dresden die Aberkennung des Welterbetitels. Der geplante Baubeginn war kürzlich vom Dresdner Verwaltungsgericht aus Naturschutzgründen untersagt worden (JF 34/07).

 

Buch über Barschels Tod bleibt vorerst verboten

SCHLESWIG. Der Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft, Heinrich Wille, darf weiterhin kein Buch über den Tod des früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) veröffentlichen. Dies entschied der 3. Senat des schleswig-holsteinischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) vergangenen Donnerstag in Schleswig. Das Gericht wies damit Willes Beschwerde gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts zurück. In dem Rechtsstreit wehrt sich der Lübecker Jurist gegen eine Verfügung von Generalstaatsanwalt Erhard Rex, der ihm die Veröffentlichung des Barschel-Buches untersagt hatte. Als ehemaliger Chefermittler im Fall Barschel dürfe Wille sein dienstlich erworbenes Wissen nicht privat in Form eines Buches vermarkten, so Rex. Diese Nebentätigkeit käme einer Dienstpflichtverletzung gleich. Rex hatte Wille, der als Vater der Mordtheorie gilt, statt dessen eine Veröffentlichung in der kostenlos erhältlichen Schriftenreihe des Generalstaatsanwalts angeboten. Rex ist Anhänger der Selbstmordtheorie. Barschel war am 11. Oktober 1987 in der Badewanne seines Zimmers im Genfer Hotel "Beau Rivage" tot aufgefunden worden. Seitdem gibt es einen Streit um die Frage, ob der 43jährige Selbstmord beging oder ermordet wurde.

 

Edition Antaios startet neue Buchreihe

SCHNELLRODA. Mit einer neuen Buchreihe unter dem ungewöhnlichen Titel "Kaplaken" wartet die Edition Antaios des Verlegers Götz Kubitschek in diesem Herbst/Winter auf. Das Kaplaken bezeichnet die Sondervergütung, die ein Kapitän nach erfolgreicher Seefahrt und Güterbeförderung zusätzlich zur vereinbarten Heuer erhält. Bei Antaios versteht man darunter eine "Zulage für geistige Aufgeschlossenheit" in Form von "wegweisender Lektüre". Die Reihe erscheint in Staffeln zu je drei Bändchen in Reclam-Größe, wobei jedes zwischen 64 und 96 Seiten umfaßt. Eine Staffel kostet im Abonnement 20 Euro, die Titel können aber auch einzeln erworben werden. Die erste Staffel mit Titeln von Karlheinz Weißmann ("Das konservative Minimum"), Bernd Rabehl ("Linke Gewalt") und Hermann Heidegger ("Heimkehr 47") soll im September vorliegen, die zweite mit Texten von Bernard Willms, Theodor Lessing und Götz Kubitschek im November. Weitere Informationen zum Programm unter Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 42 oder im Internet unter www.antaios.de

 

Sprach-Pranger

"Naturally Cultured"

Leitspruch des in Salzburg ansässigen Naturkosmetik-Herstellers Marias


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