© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/07 10. August 2007

ZDF-Expedition:
Jahrhundertraub von Quedlinburg
Christoph Martinkat

Zeitpunkt: Anfang der neunziger Jahre. Schauplatz: First National Bank in Whitewright, US-Bundesstaat Texas. Für Kunstfahnder Willi Korte ist der Augenblick der Wahrheit gekommen. Ein nervöser Bankangestellter holt unter Aufsicht der Polizei drei Pappkartons aus dem Tresor. Deren Inhalt wird darüber entscheiden, ob einer der spektakulärsten Kunstraub-Fälle des 20. Jahrhunderts vor der Aufklärung steht oder nicht. Auch geht es um das Schicksal des Fahnders selbst, der bei der Suche nach der wertvollen Kriegsbeute seine gesamte Existenz aufs Spiel gesetzt hat. Doch was nun zum Vorschein kommt, läßt Korte seine Entbehrungen schlagartig vergessen: Es sind zehn der zwölf seit Kriegsende vermißten Evangelien und Reliquien des Quedlinburger Domschatzes, eines der bedeutendsten Kunstschätze des Mittelalters.

Die Dokumentation "Der Jahrhundertraub von Quedlinburg" (So., 12. August, 19.30 Uhr, ZDF) zeichnet den Krimi der Korteschen Domschatz-Suche nach. Sie beschreibt mit Hilfe von Spielszenen, Originaldokumenten und Befragungen die dramatische Odyssee der Kunstwerke von Quedlinburg nach Texas und zurück. Korte gewährt dabei erstmals einen vollständigen Einblick in seine Akten und verrät brisante Details seiner Spurensuche. Dabei wird deutlich, daß selbst hochangesehene Kunstexperten und Auktionshäuser in die kriminellen Machenschaften um die Domschatz-Beute verstrickt waren, es womöglich noch sind. Schließlich ist die Akte "Jahrhundertraub" weiterhin offen: Von zweien der bedeutenden Schätze fehlt bis heute jede Spur.


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