© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/07 27. Juli / 03. August 2007

Meldungen

Zahl der Einbürgerungen steigt

Wiesbaden. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2001 wieder gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhielten 2006 rund 124.830 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft. Das waren 7.590 oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit dem Inkrafttreten des von der rot-grünen Koalition beschlossenen neuen Staatsbürgerschaftsrechts im Jahr 2000 hatten die Einbürgerungen mit knapp 186.000 Neubürgern den Höchststand erreicht. In den Folgejahren war die Zahl der Ausländer, die einen deutschen Paß beantragt hatten, bis 2005 kontinuierlich wieder zurückgegangen. Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten 2006 wie bereits in den vorangegangenen Jahren die Türken. Ihr Anteil an allen Neubürgern war mit 26,8 Prozent etwas höher als der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden ausländischen Personen (25,8 Prozent). An zweiter und dritter Stelle folgten Einbürgerungen von Einwanderern aus dem ehemaligen Serbien und Montenegro (12.600) und Polen (6.940).

 

Geburtenrückgang kommt zum Stillstand

Wiesbaden. Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Geburten in Deutschland in den ersten vier Monaten gegenüber dem Vorjahr nicht zurückgegangen. Während im Vorjahreszeitraum 148.700 Kinder geboren wurden, zählten die Statistiker zwischen Januar und April dieses Jahres 149.300 Neugeborene. Dies entspricht einer Zunahme der Geburten um  0,4 Prozent. Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich: Während Sachsen mit einem Geburtenzuwachs von 5,35 Prozent an erster Stelle steht, ging die Zahl der Neugeborenen in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr entgegen dem Trend um 3,32 Prozent zurück. Deutschlandweit setzt sich der Bevölkerungsrückgang weiter fort: Immer noch sterben in Deutschland weit mehr Menschen als Kinder geboren werden. In den ersten vier Monaten übertraf die Zahl der Sterbefälle die der Geburten um 57.200. "Wenn damit der jahrelange Geburtenrückgang gestoppt ist, dann sind wir auf dem richtigen Weg", kommentierte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Allerdings bedeuteten die Zahlen eines Vierteljahres noch nicht unbedingt eine Trendwende.

 

Afghanistan: Politiker wollen mehr Soldaten

Berlin. In der Großen Koalition gibt es Überlegungen, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken und den Einsatz der Bundeswehr zudem auch auf den Süden des Landes auszudehnen. "Ich glaube, wir müssen darüber nachdenken, ob diese stringente Ablehnung der Unterstützung im Süden noch richtig ist", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, dem RBB. Er sprach sich zudem dafür aus, mehrere hundert deutsche Militärausbilder nach Afghanistan zu entsenden. Dagegen lehnte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), in der ARD eine Aufstockung der deutschen Truppen in dem Land ebenso ab wie die Verlagerung des Bundeswehr-Einsatzes in den Süden. Unterdessen hat der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels die Bundesregierung zu einer Kurskorrektur beim Einsatz in Afghanistan aufgefordert. "Es muß sich etwas ändern, sowohl beim zivilen Aufbau als auch bei der Struktur der Mandate", sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Der Bundestag entscheidet im Herbst darüber, ob sich Deutschland weiterhin an der Friedenstruppe Isaf sowie an dem von den Amerikanern geführten Antiterroreinsatz Operation Enduring Freedom beteiligt. Auch über den Tornado-Einsatz in Afghanistan muß erneut abgestimmt werden.


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