© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/07 13. Juli 2007

Leserbriefe

Zu: "Auf dem Weg zum neuen Menschen" von Gabriele Kuby und "Wer schützt die Seelen unserer Kinder?" von Dieter Stein, JF 27/07

Gottes weise geschaffene Natur

Nach der Lektüre dieses Aufsatzes ist mir schlecht geworden. Man sollte die derzeitige Hauptverantwortliche für diese Entwicklung, die Familienministerin von der Leyen, wegen Verführung und sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger anzeigen. Dieter Stein hat recht: "Warum sollen türkische und arabische Eltern zusehen, wie sich ihre Kinder in einer Kultur des Verfalls integrieren? Da ist der Islam ein Haltepunkt, Zeichen der kulturellen und religiösen Selbstbehauptung."

Trotz allem bin ich zuversichtlich. Diese Superfeministinnen werden Gottes weise geschaffene Natur nicht aus den Angeln heben können. Das hatten schon viele vor ihnen vergeblich versucht.

Prof. Dr. Wolfgang Klatt, Dinkelsbühl

 

Sie gehören auf die Couch

Es verschlägt einem wirklich die Sprache wenn man den Artikel von Gabriele Kuby liest - besonders den Abschnitt zum "Ratgeber zur kindlichen Sexualerziehung 1.-3. Lebensjahr". Diejenigen, die so etwas propagieren und verfassen, gehören meiner Ansicht nach auf die Couch zu Herrn Freud!

Marcus Stiller, Berlin

 

Anmaßend wie zu Hitlers Zeiten

Gabriele Kuby danke ich für die Aufklärung über die linken Kreuzzüge des Familien- und Gesundheitsministeriums. Den Pornokram aus der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Sexualerziehung der Ein- bis Dreijährigen konnte ich nicht zu Ende lesen. Was sich die "Bundeszentrale" da leistet, ist politische Verfolgung der Kleinsten und Wehrlosesten in unserem Land - nämlich deren Deformierung zur Befriedigung ihres eigenen ideologischen Gusto.

Und das tun sie schamlos, selbstgewiß, ideologiebesessen, anmaßend wie zu Hitlers Zeiten. Eine solche "Regierungsarbeit"  sollte, bevor sie sich Menschen widmet, erst einmal Lehrstunde nehmen bei Zoologen und Tieren. In jedem Schweinestall geht es normaler zu, und Schweine müssen sich nicht schämen.

Dr. Gunter von Bronsart, Groß Tessin

 

"Befreiung von Prüderie"

Während die Islamisierung unser Land überzieht, läutet der Senat in Berlin zum Thema "Lesbische und schwule Lebensweisen" die Sexualisierung unserer Gesellschaft ein. Stand der Bürger vor Jahren noch unter dem dringenden Tatverdacht, pädophil zu sein, wenn er sich um das Sexualleben unserer Kleinsten kümmerte, verkauft man uns das heute als staatliche Aufklärung, als Bereicherung  und Befreiung von gesellschaftlicher Prüderie.

Der Polizist mag verzweifelt vor dem Computer sitzen und die pädophilen Kinderschänder jagen, während die staatlichen Gender-Mainstreaming-Beauftragten die frühkindliche Erziehung modernisieren  im Sinne einer bewußten frühkindlichen Sexualisierung. Also hinken die Pädophilen-Jäger der neuesten sexual-wissenschaftlichen Erziehung offenbar hinterher.

Roland Heinrich, München

 

Ein Vorzeichen des Verfalls

In den Geschichtsbüchern können wir lesen, daß ein Vorzeichen des Verfalls der großen Weltreiche und Kulturen in der Regel Sittenlosigkeit und Homosexualität waren. In der Moderne muß man sich vor Augen halten, daß es für ein großes Kulturvolk das Allerwichtigste ist, seinen personellen Bestand im wesentlichen zu erhalten. Es darf daher aus der Sicht des Lebensrechtes eines Volkes nichts geschehen, was seinen Bestand gefährden kann. Das heißt klar ausgedrückt, jede Förderung der Homosexualität bringt letzten Endes ein Volk im krassesten Fall zum Aussterben.

Im christlichen Abendland haben die jüdischen Propheten, vor allem Moses und die Zehn Gebote und in ganz besonderer Weise der Apostel Paulus eine große Bedeutung. Durch die Aufklärung sind wir weit davon entfernt, das Todesurteil von Moses und Paulus über Homosexuelle nachzuvollziehen, aber eine Förderung jeglicher Homosexualität kann daraus niemals erwachsen.

Dr. Konrad Voigt, Berlin

 

Sexuelle Zwangserziehung

Ihr Artikel zum Werdegang zum neuen Menschen hat mich nicht wirklich überrascht. In einer Gesellschaft, in der unter dem Deckmantel der Pseudo-Demokratie durch zunehmende Manipulation aller Lebensbereiche der gesichtslose und konforme Einheitsmensch geformt werden soll, ist dies doch per se keine Überraschung!

Auch wenn ich Ihre Meinung zum Thema Abtreibung und "Verführung von Jugendlichen zu Sexualität ohne eheliche Bindung" ziemlich weltfremd und antiquiert finde: Die Tendenz ist natürlich beängstigend. Natürlich ist es auch völlig beschränkt zu glauben, daß sexuelle Flexibilität die seit Jahrtausenden bestehenden menschlichen Rollenverteilungen ändert.

Dennoch: Auch wenn die Emotionen jetzt nicht Wellen schlagen - dies bedeutet noch lange keine flächendeckende gesellschaftliche Akzeptanz. Vielmehr muß man abwarten, inwiefern die Dinge wirklich umgesetzt werden. Es ist schon viel Unsinn erlassen worden, doch gerade im schulischen Bereich hat man noch die Option, stillschweigend Klippen nach eigenem Gutdünken zu umschiffen. Solange im Englischunterricht in der 8. Klasse, in der gewöhnlich Amerika auf dem Plan steht, im Lehrbuch kein Text à la "Fred's first visit to a New York  gay bar" verzeichnet ist, sehe ich mich als zukünftige Lehrerin zu einer Umsetzung nicht animiert.

Im übrigen kommen die Täter bei Sexualdelikten zum großen Teil aus dem familiären Umfeld. Der Vorschlag, Onkel und Großväter in die kindliche Sexualerziehung einzubeziehen, gleicht dem Anstiften zu einer Straftat. In Flensburg gibt es übrigens eine ganz hervorragende Schwulen- und Lesbenbar. Ich werde auch den Kollegen der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming eine entsprechende Einladung zuschicken. Dort können dann die erarbeiteten Rollenspiele gleich auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.

Elisabeth Hauß, Flensburg

 

Islam als Erweckungskraft

Dieter Steins Beitrag hat mich erschreckt. Es sieht so aus, als ob Ariman (Der Teufel) nicht erst in diesem Jahrtausend inkarnieren will, sondern schon da ist. Haben wir in diesem Volk nicht mehr genug Widerstandskräfte im geistigen wie im realen Bereich, um diesen verkommenen Sitten und gesellschaftlich abträglichen Treiben Einhalt zu gebieten?

Eine berechtigte Frage nach kirchlichem Widerstand erledigt sich durch die wieder in Köln uraufgeführte evangelische Spaßkirche, in der Theologen klampfenspielende Witzbolde abgeben und Gott zum Entertainer der Beliebigkeit wird. Die katholische Kirche kann Symbolik und Werteerhalt nicht mehr geistig in den gesellschaftlichen Raum transportieren, weil sie sich geschäftlich der realen Politik ausgeliefert hat und damit erpreßbar ist.

Das ist ein Niedergang, an dem wir selber Mitschuld tragen, weil wir es aus Bequemlichkeit und Feigheit geschehen lassen. Es ist sicher nicht der Borniertheit von 68er Bolschewiken oder instrumentalisierten wachsträufelnden Gutmenschen zuzuschreiben (zuviel der Ehre). Der Islam ist hier als Erweckungskraft der abendländischen Kultur anzusehen und somit willkommen, auch wenn dies in einem Bürgerkrieg enden sollte.

Bernd Otto, München

 

 

Zu: "Reemtsmas Erben" von Felix Krautkrämer, JF 27/07

Haben sie Denkmäler gesetzt?

Ich lag im Herbst/Winter 1944 als Bataillonsarzt in einer Infanteriedivision an der Front an der Weichsel. Da gab es öfter am Abend einen Granatwerferzauber, und dann erklang eine Stimme in unverkennbar sächsischer Mundart durch Lautsprecher vom Ivan herüber: "Kameraden, der Krieg ist verloren, rettet euer Leben, kommt rüber, hier erwarten euch volle Fleischschüsseln und nackte Weiber. Rettet euch, wie ich mich gerettet habe, rettet euch, bevor es zu spät ist." Dann erklang "Lilli Marleen", und anschließend gab's wieder einen Feuerzauber. Es ist mir nicht bekannt, daß von meiner Division jemand übergelaufen wäre.

Die Überläufer wurden von den Sowjets sehr genau befragt nach Einzelheiten der Stellung und sonstigen militärischen Dingen, und solche Kenntnisse mögen manchen Kameraden das Leben gekostet haben. Mit der Tätigkeit für die sowjetische Propaganda an der Front mußten sie ihre Gesinnung als "Widerstandskämpfer" beweisen. Für uns waren es Verräter und Lumpen.

1940 im Frankreichfeldzug war ich noch Sanitätsunteroffizier in einem Feldlazarett in Sedan. Da mußten eines Tages alle dort befindlichen Truppenteile vor einer Kirche antreten. Es wurde vor versammelter Mannschaft ein Gerichtsurteil verlesen. Ein Soldat wurde zum Tode verurteilt, weil er einen wertvollen Weihkelch aus der Kirche gestohlen hatte. Ob das Urteil vollstreckt wurde, weiß ich nicht.

Leute wie Thierse, Wowereit, Süssmuth und Zypries sollten sich schämen, daß sie aus ideologischer Verklemmtheit oder im Interesse ihrer Karriere über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben. Von Herrn von Weizsäcker habe ich nichts anderes erwartet. Der ist wohl nicht mehr schamfähig. Man sollte doch mal nachforschen, wie man in der Militärjustiz anderer Nationen mit den Fahnenflüchtigen umging. Haben die Sowjets, die Engländer oder Franzosen Überläufern auch Denkmäler gesetzt?

Dr. Oskar Deckert, Neukirchen

 

 

Zu: "Wir kämpften für Deutschland", Leserbrief von Karl Peters, JF 27/07

Mit allem Nachdruck begegnen

Mir sträuben sich die Haare, wenn Altersstarrsinn und Gedächtnisverlust dazu führt, den Zweiten Weltkrieg hochzustilisieren und die Kriegsgreuel als selbstaufopfernde Heldentat zu verbrämen.

Geschätzte fünfzig Millionen Menschen vieler Länder, auch Angehörige zu Hause, mußten durch einen menschenverachtenden Kriegsterror unter unsäglichen Leiden ihr Leben lassen. Nicht erwähnt bleiben dabei die vielen Nachkriegstoten, Verletzten und Kriegskrüppel. Dazu protzt noch einer damit, daß er diese Leiden nach freier Willensentscheidung und nicht unter einem hitlerischen Systemzwang mit verursacht hat. Deutschland und damit auch ich haben niemanden gebeten, diese verbrecherischen Taten am eigenen und an fremden Völkern zu begehen.

Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.  Daraus entsteht aber auch die Pflicht, Unwahrheiten und Täuschungen mit allem Nachdruck zu begegnen. Wo wir das nicht tun, entstehen Unrechtsysteme, die ganze Völker in den Abgrund reißen.

Gunther Daumenlang, Moosburg

 

 

Zu: "Von der Regierungspartei zur Splittergruppe" von André Freudenberg, JF 26/07

So neu nicht

Die von der Mehrheit des Bundesvorstandes der Deutschen Partei (DP) 2005 angestrebte Zusammenarbeit mit der NPD ist so neu nicht. Der Einzug in das Bremer Landesparlament 1963 gelang nur mit Unterstützung der Deutschen Reichs- partei (DRP) unter ihrem Vorsitzenden Adolf von Thadden. Diese führte den Wahlkampf für die ausgezehrte DP. Auf der Liste kandidierten DP- und DRP-Mitglieder. Mit der Wahl war der Beweis erbracht, daß Zusammenarbeit im rechten Lager Erfolg verspricht. Rund ein Jahr später wurde die NPD gegründet. Erster Vorsitzender wurde Friedrich Thielen, bisher Vorsitzender der DP Bremen.

Die Fraktion der DP in der Bremer Bürgerschaft trat geschlossen der neuen Partei bei und benannte sich um. So war die NPD schon bei ihrer Gründung mit einer Fraktion in einem Landesparlament vertreten. Der erste Kreisvorsitzende der NPD in Oberhausen - mit seinem Sohn Mitgründer der NPD - entstammte wie sein Sohn der DP. Ein späterer Kreisvorsitzender der NPD Oberhausen war für die DP Gemeinde- und Kreisrat in Schleswig-Holstein.

Manfred Aengenvoort, Oberhausen

 

 

Zu: "Zweierlei Maß" von Wolfgang Fenske, JF 26/07

Persönliche Integrität

Margot Käßmann und Horst Seehofer - zwei Namen, die in diesen Tagen für zwei bemerkenswerte Geschichten stehen. Der eine hintergeht fortgesetzt Frau und Familie, schwängert seine Geliebte und kündigt anschließend großmütig an, er werde sich in einigen Monaten für eine seiner zwei Frauen entscheiden. Die zweite läßt, weniger spektakulär, ihre vor Gott geschlossene Ehe scheiden. Bis hierher beides nicht schön, aber in unserer Zeit auch nicht ungewöhnlich. Bemerkenswert werden die Geschichten erst durch den Umstand, daß Seehofer Bundesminister und demnächst womöglich auch Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union ist und Käßmann als Landesbischöfin der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Hannover amtiert. Hieraus ergeben sich grundsätzliche Fragen nach moralischen Werteansprüchen und persönlicher Integrität.

Der Widerspruch zwischen einer Partei, die das Attribut christlich im Namen trägt und für die deshalb auch das biblische Gebot "Du sollst nicht ehebrechen" zum Wertekanon zählen muß, und dem Verhalten eines ihrer höchsten Repräsentanten liegt auf der Hand. Ebenso verträgt sich die Scheidung eines vor Gott geschlossenes Bundes fürs Leben ganz offensichtlich nicht mit dem Bischofsamt einer Landeskirche: "Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden."

Auch der in den Diskussionen regelmäßig angeführte entschuldigende Verweis auf einen Unterschied zwischen privater und öffentlicher Sphäre greift selbstredend nicht. Denn wie anders als durch ganzheitliche persönliche Integrität sollen höchste Repräsentanten von Kirche und (Parteien-) Staat die Werteansprüche ihrer Institutionen glaubhaft vertreten? Eine wesentliche Antwort hierzu liegt auf der Hand: Wenn Grundlagen der normativen Wertegerüste von Kirchen und Parteien ohne wirksamen Widerspruch preisgegeben werden, verlieren diese zwangsläufig ihre Glaubhaftigkeit - Abkehr ist die logische Konsequenz derer, die es ernst meinen.

Dr. Jochen Spöhrer, Hamburg

 

 

Zu: "Freispruch gefordert" von Peter Lebitsch, JF 26/07

"Maßstäbe der Vergangenheit"

Der Vatikan-"Chefhistoriker" Walter Brandmüller schreibt, daß die Papstkirche niemals einen Irrtum verkünde. Demnach wären Irrtum und Wahrheit aber arg wandelbar, da Päpste und Konzilien - von Kardinälen, katholischen Bischöfen und Professoren zu schweigen - über fast sämtliche Zentrallehren im Laufe der Kirchengeschichte sehr Unterschiedliches verkündet haben: über das Ob und Wie des ewigen Heils für Katholiken, Evangelische, Orthodoxe sowie Nichtchristen, über das Bibelverständnis, das Papsttum, die Sakramente, die politische Theologie und so weiter. Die evangelisch-lutherischen Freikirchen und andere "Evangelikale" verkünden dagegen seit Jahrhunderten weitestgehend dasselbe. Das galt auch für den Gewaltverzicht gegenüber Andersgläubigen schon zu einem Zeitpunkt, als "Rom" noch Religionsverfolgung predigte. Das beweist, daß auch nach "Maßstäben der Vergangenheit" der wahre christliche Glaube zwar den Ketzer bekämpft, im Gegensatz zum Islamismus aber nicht unterdrückt.

Roland Sckerl, Durmersheim

 

 

Zu: "Wo ist 'Die Rechte'" von Dieter Stein, JF 26/07

Zum Wohle Deutschlands

Lafontaines kleine WASG und die große PDS, die Nachfolgepartei der SED, haben anderen kleinen Parteien doch den Weg gewiesen, wie die undemokratische Fünfprozenthürde zu überwinden ist. Die Gysi-Lafontaine-Truppe ist unter dem Namen "Die Linke" schlagartig ins Bremer Parlament eingezogen und hat SPD und Grüne aufgescheucht. Einzüge in weitere Landesparlamente werden folgen. Da bleibt doch nur die Frage: Warum lernen die vielen kleinen rechten Gruppen denn nichts daraus?

Doch nur durch deren Zusammengehen ist das Ziel erreichbar, ein Gegengewicht zu den etablierten Parteien zu bilden. Voraussetzung für einen Zusammenschluß aber ist, daß die neue Rechtspartei, unter welchem Namen auch immer sie agieren soll, nicht jeden der ehemaligen Vorsitzenden in ihren Vorstand aufnehmen kann. Einige werden wohl oder übel  ins Gras beißen und ihren Egoismus ablegen müssen - zum Wohle des Ganzen, vor allem aber zum Wohle Deutschlands und des deutschen Volkes.

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main


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