© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/07 13. Juli 2007

Wurzeln unserer Kultur
von Norbert Geis

Der Vorwurf, die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) verstoße mit ihrem Vorschlag, die biblische Schöpfungsgeschichte in den Biologieunterricht miteinzubeziehen, gegen die Trennung von Staat und Kirche, ist absurd. Die Wurzeln unserer Gesellschaft und unserer Kultur liegen im Christentum, daran kann kein Zweifel bestehen. Es ist daher auch nichts dagegen einzuwenden, fächerübergreifend den christlichen Glauben in den Unterricht einzubeziehen und auch bei der Vermittlung der Naturwissenschaften einen sinnvollen Zusammenhang mit ihm herzustellen.

Muß man daran erinnern, daß dem menschlichen Denken und Handeln Grenzen gesetzt sind? Die Wissenschaften allein können die Welt nicht erklären, auch deshalb ist die Verbindung zwischen ihnen und der Theologie immer sehr eng gewesen. Die Angst, daß durch die Einbeziehung der biblischen Schöpfungsgeschichte in den naturwissenschaftlichen Unterricht der weltanschaulich neutrale Charakter der öffentlichen Schulen in Gefahr sei, ist auch insofern unbegründet.

Abwegig ist im Gegenteil, daß man unsere Werteordnung und unsere Kultur mehr und mehr losgelöst vom Christentum betrachten möchte. Wenn wir das tun, dann sind wir den großen Herausforderungen und Aufgaben unserer Zeit, wie der Auseinandersetzung mit dem Islam, nicht mehr gewachsen. Dann verlieren wir das Fundament, in dem unsere christlich-abendländische Kultur wurzelt.

 

Norbert Geis (CSU) ist Mitglied des Deutschen Bundestages.


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