© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Meldungen

Unterricht: Ministerin für Schöpfungslehre

FRANKFURT/MAIN. Im Biologieunterricht sollte auch die Schöpfungslehre behandelt werden. Dafür hat sich die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) ausgesprochen. Zwischen der biologischen Evolution und der biblischen Erklärung für die Entstehung der Welt sehe sie keinen Widerspruch. Vielmehr gebe es in der symbolhaften Erzählung der Bibel von den sieben Schöpfungstagen eine erstaunliche Übereinstimmung mit der wissenschaftlichen Theorie, sagte die Politikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Protestantin unterrichtete von 1985 bis 1996 Religionsunterricht an einer Darmstädter Schule. Wolff wies den Vorwurf zurück, sie leiste mit ihrer Auffassung der Ideologie der Kreationisten Vorschub. Sie plädiere vielmehr für einen "modernen Biologieunterricht", in dem auch die Grenzen naturwissenschaftlich gesicherter Erkenntnis sowie theologische und philosophische Fragen nach dem Sinn der Existenz von Welt und Menschen eine Rolle spielen sollten. Dies mache junge Menschen sensibel und wachsam "gegenüber den unwissenschaftlichen und inakzeptablen Vorstellungen der Kreationisten". Für Christen bedeuteten die beiden biblischen Schöpfungsgeschichten, daß der Mensch durch Gott in die Welt komme und dieser das ordnende Prinzip vorgebe. Dies sei "ein Erklärungsmuster, das der Theorie der naturwissenschaftlichen Erkenntnis nicht widersprechen muß". Nach Ansicht der Ministerin sind Geschichte, Kultur und Lebensverhältnisse in Deutschland stark von Religion geprägt. Auch Bildung und Erziehung kämen nicht ohne Beschäftigung mit dem Glauben aus. Die Vermittlung christlicher Werte könne nicht allein Aufgabe des Religionsunterrichts sein. Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Ursprungs des Seins müßten in der Schule nicht nur zugelassen, sondern provoziert werden, so die Ministerin. Die Wissenschaft allein gebe auf solche Fragen keine befriedigende Antwort. Mit Kreationismus habe all das nichts zu tun: "Damit habe ich überhaupt nichts am Hut."

 

Anna-Amalia-Bibliothek wird wiedereröffnet 

WEIMAR. Das historische Stammhaus der Weimarer Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek wird gut drei Jahre nach dem verheerenden Brand am 24. Oktober feierlich eröffnet. Zur Wiedereröffnung des sanierten Hauses sei eine ganze Festwoche vom 18. bis 28. Oktober geplant, sagte Bibliotheksdirektor Michael Knoche vorigen Freitag in Weimar. Neben Vorträgen und Konzerten gehört dazu die Uraufführung des eigens aus diesem Anlaß komponierten Werkes "Lettera amorosa" von Manfred Trojahn. Außerdem kommt die Oper "Alceste" von Christoph Martin Wieland und Anton Schweitzer in einer eigens für Weimar rekonstruierten Fassung auf die Bühne im Festsaal des Schlosses. Geplant ist zudem ein "Konzert für Anna Amalia", in dem die Staatskapelle Weimar unter anderem Werke der Weimarer Herzogin (1739-1807) aufführen wird. Eine Ausstellung im Renaissancesaal der historischen Bibliothek wird sich der Restaurierung und Wiederbeschaffung von Büchern widmen, eine weitere zeigt im Anschluß ab Dezember unter dem Titel "Weimarer Inkunabeln" kostbare Wiegendrucke aus dem Bestand der Bibliothek. Sanierung und Restaurierung des bei dem Brand in der Nacht zum 3. September 2004 stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes kosteten rund zwölf Millionen Euro. Das Gros der Mittel steuerten der Bund und das Land Thüringen bei. 1,4 Millionen Euro stellte die Allianz-Kulturstiftung bereit.

 

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